Witten. Der Volleyball-Verband führt einen neuen Modus ein. Für die jeweiligen Gastgeber wird das zur Belastung. Auch bei BW Annen ist man skeptisch.

Man stelle sich das einfach mal vor: Ein Handball- oder Basketballteam im unteren Amateurbereich bestreitet an einem Tag zwei Spiele in Folge. Klingt illusorisch? Zumindest steht ein solch enormer Kraftakt demnächst auch den Volleyball-Mannschaften der DJK Blau-Weiß Annen bevor. Denn für die bald beginnende Saison 2021/22 hat sich der Volleyball-Verband diesen neuen Modus ausgedacht: Wer zu Hause spielt, absolviert fortan gleich zwei Partien.

Formal sorgt die gravierende Änderung angesichts der weiterhin unsicheren Corona-Lage zunächst mal für einen verkürzten Spielplan. „Sportlich werden Heimspiele damit zu einer enormen Herausforderung“, prophezeit Thomas Urban, Trainer der ersten Annener Damen-Mannschaft, die auch weiterhin in der Landesliga beheimatet ist. Gleich zum Saisonauftakt müssen die Blau-Weißen einen dieser neuen Doppelspieltage absolvieren: Am Samstag, den 23. Oktober, geht’s gegen den TV Jahn Dortmund sowie den SuS Oberaden.

Während der Vorbereitung Gäste beim Probetraining

Sollten also beide Duelle dann für die Gastgeberinnen über die volle Distanz gehen, absolvieren die Blau-Weißen künftig bis zu zehn Sätze hintereinander, während der jeweilige Gegner nur maximal fünf Durchgänge zu bestreiten hat, da die beiden Gastmannschaften nicht aufeinandertreffen. Ein Pensum, vor dem auch Ralf Beste, der seit einigen Jahren schon die Annener „Zweite“ in der Bezirksliga trainiert, gehörigen Respekt hat. „Das wird hopp oder top: Man kann durch ein Heimspiel eine Menge gewinnen oder gehörig in Schwierigkeiten geraten“, sagt er mit Blick auf insgesamt vier anstehende Spieltage in eigener Halle. Zudem sind die jeweiligen Kader nicht so üppig und gleichmäßig stark bestückt, dass man diesen Kraftakt leicht und locker bewältigen könnte.

Derzeit läuft die Saisonvorbereitung in den BWA-Teams. Wie um diese Zeit üblich, gibt es sowohl bei den Landesliga- als auch den Bezirksliga-Damen externe Interessentinnen, die Probetrainings absolvieren. „Wir freuen uns immer über neue Gesichter“, sagt Urban. Entscheidend sei, dass sich Neulinge vor allem mit der Bodenständigkeit identifizieren, für die die Annener Volleyball-Abteilung grundsätzlich steht. Kernstück der Blau-Weißen bleibt nach wie vor die eigene Jugendarbeit - an diesem Konzept hat sich bei den Wittenern nichts geändert.

Eigengewächse sollen weiter Erfahrungen sammeln

Das dritte Damenteam, das durchweg aus Nachwuchsspielerinnen besteht, muss sich wieder in der Bezirksklasse bewähren. Und erstmals gibt es in der neuen Saison sogar ein viertes Damenteam, in dem ebenfalls ausschließlich junge BWA-Eigengewächse an den Start gehen. Sie werden in der Kreisliga erste Erfahrungen im Spielbetrieb der Erwachsenen sammeln.

Durchweg junge Akteure aus den eigenen Reihen spielen auch im Herrenteam, das erneut in der Bezirksliga gemeldet ist.