Witten. Ohne das Wittener Männer-Team muss die Triathlon-Bundesliga am Sonntag auskommen. Personalnöte zwingen den Verein zur unpopulären Maßnahme.
Der Tross der Triathlon-Bundesligateams macht an diesem Wochenende in Brandenburg Station. Nach dem Start in der Bundeshauptstadt Berlin deutet sich an, dass die Saison sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen durchaus einen spannenden Verlauf nehmen könnte, denn Serienmeister EJOT-Team des TV Buschhütten kam jeweils nur auf Rang zwei ins Ziel. Während die Damen der SG Triathlon one Witten am Sonntag (ab 9 Uhr) in Potsdam durchaus wieder auf eine Position weit vorne spekulieren können, hat sich der Club schweren Herzens entschieden, diesmal kein Herren-Team an den Start zu bringen.
„Wir müssen leider darauf verzichten, unsere Männer in Potsdam antreten zu lassen - und das sowohl in der ersten als auch in der zweiten Bundesliga“, wie Teamchef Thomas Fehrs am Freitag mitteilte. Die Gründe für die Nichtteilnahme liefert Fehrs gleich mit: „Wir haben an diesem Wochenende eine Ausnahmesituation. Unsere ganz jungen Teammitglieder wie Luca Fahrenson und Lukas Meckel sind gerade erst von der Junioren-EM zurück, sie wollen wir keineswegs verheizen und ihnen jetzt so viele Rennen innerhalb von nur vier Wochen zumuten“, so der Wittener Funktionär.
Frederic Funk nimmt parallel die Mitteldistanz-EM ins Visier
Dazu komme, dass andere Liga-Starter des Clubs derzeit erkrankt bzw. gerade erst wieder genesen sind. „Wir können da keine Leute aufbieten, die momentan nicht wettkampffähig sind“, gibt Fehrs zu bedenken. Bei Frederic Funk und Jan Stratmann stehen zudem in dieser Saison vor allem Mitteldistanz-Wettbewerbe weiter oben in der Prioritätenliste. Funk etwa startet am Sonntag bei den Europameisterschaften in Österreich, sei also ohnehin nicht einzuplanen gewesen.
„Insofern ist das Ganze für uns ein Muster ohne Wert, denn wir wollen keine Mannschaft nach Potsdam entsenden, die dort völlig aussichtslos wäre. Darüber hinaus ist das auch noch ein Team-Relay, und bei dieser Form des Wettbewerbs kommt es nun mal darauf an, dass die Mannschaft ein möglichst gleichmäßiges Niveau hat“, erklärt Fehrs. „Aufwand und Ertrag stehen für uns in Potsdam in keinem Verhältnis. Wir betrachten diese Saison bei den Männern ohnehin als Übergangsjahr, da keine Absteiger ermittelt werden. Allerdings, und dessen sind wir uns bewusst, sollte man sich so etwas kein zweites Mal erlauben“, geht der Teammanager davon aus, dass man die weiteren Rennen wieder bestreiten werde.
Wittener Frauen-Quartett mit guten Aussichten
Bei den Frauen hingegen sind die Wittener sehr wohl vertreten, und das mit einem durchaus vielversprechenden Quartett. Neben der Niederländerin Marit van den Berg werden Caroline Pohle, Bianca Bogen und Hanna Jung für Witten starten und versuchen, den Hauptkonkurrenten aus Potsdam (Sieger in Berlin) und Buschhütten einen offenen Kampf zu liefern. „Ein Platz im vorderen Drittel sollte da allemal möglich sein, vielleicht reicht es sogar zum Podium“, so Fehrs.
Der Bundesliga-Wettkampf beginnt mit einem Prolog um 9 Uhr (Frauen) und 11 Uhr (Männer) - da geht’s in Einzelstarts über 250 Meter Schwimmen, 2800 Meter Radfahren und 1100 Meter Laufen. Im Relay-Verfolgungsrennen sind dann (viermal) 250 Meter Schwimmen, 5,6 km Radfahren und 1100 Meter Laufen nach der „Gundersen-Methode“ gefragt. Dabei nimmt die Mannschaft mit der schnellsten Prologzeit das Rennen als erstes Team auf. Der Start bei den Frauen erfolgt um 13 Uhr, der Start der Männer um 15 Uhr.