Budapest (H). Die Überraschung war eine positive: Jonas Schreiber (SU Annen) ist froh über das Vertrauen des Bundestrainers, bei der Team-WM kämpfen zu dürfen.
An den ersten Turniertagen war die Weltmeisterschafts-Bilanz der deutschen Judoka ziemlich durchwachsen. Bis einschließlich Freitag sprang keine Einzelmedaille für die Männer heraus - dafür immerhin zwei bei den Frauen (Anna-Maria Wagner und Theresa Stoll). Im Teamwettbewerb am Sonntag gibt’s eine neuerliche Chance - dann steht auch Jonas Schreiber (SU Annen) für die deutsche Auswahl auf der Matte.
Der junge Schwergewichtler hatte sich schon über die Nominierung für die Europameisterschaften gefreut, wo er in Runde zwei gegen den bärenstarken Niederländer Henk Grol ausschied. Umso größer war nun aber seine Freude, dass ihn Bundestrainer Richard Trautmann auch nach Budapest mitnahm, um im Mannschafts-Wettbewerb sein Können zu zeigen. „Für mich kam das ziemlich überraschend, aber ich nehme das natürlich gerne mit und will mein Bestes geben“, so Schreiber, der nun die Gelegenheit bekommt, „mal die Luft im Konzert der ganz Großen zu schnuppern.“ Die meiste Zeit verbringen die DJB-Judoka wegen der Corona-Bestimmungen im Hotel - oder eben in der Laszlo-Papp-Arena, um dort ihre Teamkollegen anzufeuern.
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„Mit der Mannschaft antreten zu dürfen, das ist schon noch mal was Besonderes“, brennt Schreiber auf seinen Einsatz. In der ersten Runde geht es dabei gleich gegen die starken Südkoreaner. „Das wird ein ziemlich dicker Brocken“, blickt der 20-Jährige voraus. Neben ihm werden Schamil Dzavbatyrov, Falk Petersilka, Amelie Stoll, Marlene Galandi und Renée Lucht die deutschen Farben vertreten. Die sportliche Leitung des DJB überlässt der „zweiten Garde“ den Auftritt im Team-Wettkampf - die Einzelstarter sollen mit Hinblick auf die Olympia-Vorbereitung nicht über Gebühr belastet werden.
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„Auch die anderen Nationen werden da nicht ihre allerstärksten Judoka aufstellen. Trotzdem ist das Niveau bei einer WM enorm hoch“, weiß Annens Jonas Schreiber, der mit einem Punktgewinn im Schwergewicht auf sich aufmerksam machen möchte.