Bommern. Oberligist TuS Bommern hat den zweiten Neuzugang vorgestellt. Die Wittener sicherten sich einen Linkshänder mit Erfahrung in der dritten Liga.

Das Gesicht des Handball-Oberligisten TuS Bommern wird in der kommenden Saison schon rein personell ein völlig anderes sein. Die Grün-Weißen haben zahlreiche Abgänge zu verzeichnen, unter dem neuen Trainer Nils Krefter wird es einen beträchtlichen Umbruch geben. Einen wichtigen Part soll dabei die inzwischen zweite Neuverpflichtung der Bommeraner übernehmen: Linkshänder Philipp Lemke (30) kommt vom Drittligisten Ahlener SG.

„Das war mein absoluter Wunschtransfer“, sagt TuS-Abteilungsleiter Thomas Hitzemann. „Ich kann mir keinen Spieler vorstellen, der besser zu uns passen würde - zumal auch auf seiner Position.“ Relativ früh sei bekannt geworden, dass Lemke seinen bisherigen Verein, für den er acht Jahre lang auf der Platte stand, verlassen würde. „Da habe ich natürlich sofort Kontakt zu ihm aufgenommen, ihn von unserem Konzept zu überzeugen versucht“, berichtet Hitzemann. Vielleicht ein kleiner Vorteil des TuS-Vorstandes: Vor gut zehn Jahren hatte er - ebenso wie Bommerns Teammanager Andreas Buchholz - schon gemeinsam mit Philipp Lemke zum Aufgebot der SG Schalksmühle-Halver gehört.

Weiter leistungsorientiert Handball spielen

„Philipp ist nicht nur ein hervorragender Handballer, sondern einfach auch ein super Typ“, lobt Hitzemann den Dortmunder, der seiner Ansicht nach „für uns ein Top-Transfer“ ist. Lemke begann mit dem Handball bei seinem Heimatverein ATV Dorstfeld. Nach den zwei Schalksmühler Jahren folgte noch eine Station beim OSC Dortmund und schließlich der Weg nach Ahlen, wo er am Aufstieg in Liga drei mitwirkte.

Nach seiner Zeit in Schalksmühle spielte Philipp Lemke (re.) auch für den OSC Dortmund, ehe ihn sein Weg zur Ahlener SG führte, wo er acht Jahre lang aktiv war.
Nach seiner Zeit in Schalksmühle spielte Philipp Lemke (re.) auch für den OSC Dortmund, ehe ihn sein Weg zur Ahlener SG führte, wo er acht Jahre lang aktiv war. © bodo goeke

„Der Schritt weg von der Ahlener SG war für mich ziemlich schwierig“, berichtet Philipp Lemke, der in den acht Jahren dort lediglich ein Pflichtspiel (aus privaten Gründen) verpasste, während seiner Laufbahn bislang von größeren Verletzungsproblemen verschont wurde. „Ich wollte einfach nicht mehr den hohen Aufwand für die dritte Liga betreiben, aber dennoch weiter leistungsorientiert Handball spielen.“

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Die Idee mit der Rückkehr zu Stammverein Dorstfeld verwarf er früh, ein anderer Verbandsligist aus Dortmund kam für ihn gar nicht infrage. Die Oberliga sollte es für ihn schon noch sein als künftiges Betätigungsfeld. „Als ich das Angebot des TuS Bommern bekam, war ich daran schon sehr interessiert“, so Lemke. Dennoch dauerte es eine Weile, bis der Entscheidungs-Prozess in ihm reifte. „Ich wollte erst die weitere Entwicklung abwarten“ - dabei spielte auch die Personalplanung bei den Wittenern eine Rolle, denn der Aderlass nach der letzten Serie (u. a. zog es Markus Schmitz und Marcel Tarlinski zur SG Menden Sauerland Wölfe) war schon beträchtlich.

Neu-Bommeraner Lemke ist kein Typ „Ego-Shooter“

„Letztlich aber ist diese Aufgabe für mich auch sportlich sehr interessant“, wie der 30-Jährige klarstellt. Mit den TuS-Handballern die Klasse zu halten, sei eine Herausforderung, der er sich gerne stelle. „Ich habe in der Bommeraner Halle einige Spiele gesehen - die Stimmung ist hier immer Klasse, es kommen viele Zuschauer zu den Partien“, freut sich Philipp Lemke auf seine ersten Auftritte vor vollen Rängen am Bommerfelder Ring. Auch die Gespräche mit Trainer Nils Krefter waren durchweg positiv. „Ich denke, Philipp kann gerade unseren jungen Spielern noch einiges beibringen“, weist auch Abteilungsleiter Thomas Hitzemann der Neuverpflichtung eine Führungsposition im Team zu.

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„Ich bin kein Typ, der in jedem Spiel zehn Tore macht“, stellt Philipp Lemke klar, der für den rechten Rückraum der Bommeraner eingeplant ist. Seine Stärken lägen vor allem im Kleingruppen-Spiel gemeinsam mit dem Mittelmann, mit dem Rechtsaußen oder mit dem Kreisläufer - dort wird er mit Kai Funke auf einen ähnlich routinierten Akteur treffen. In Sachen Defensivarbeit war der TuS-Neuzugang in Ahlen zwar nicht so gefragt, „ich traue mir das hier aber durchaus auch zu“, wie Philipp Lemke erklärt. Und damit eines mal ganz klar sei: „Ich komme sicher nicht hierher, um abzusteigen.“