Bochum/Witten. Bis Ende Juni 2024 hat sich der Bommeraner Luis Hartwig an den Zweitligisten VfL Bochum gebunden. Doch erstmal ist das Abitur an der Reihe.
Einig geworden war man sich schon vor einiger Zeit, doch erst jetzt, im Anschluss an den wichtigen 4:3-Erfolg über Hannover 96, verkündete Fußball-Zweitligist VfL Bochum den Abschluss des Drei-Jahres-Vertrags für das Wittener Top-Talent Luis Hartwig. „Jetzt war der richtige Zeitpunkt“, teilte der 18-Jährige mit, den das Talentwerk der Bochumer geformt hatte, ihm das nötige Rüstzeug gab für seinen Start in die Profilaufbahn.
„Ich habe nie ernsthaft überlegt, zu einem anderen Verein zu gehen. Mein Fokus und meine klare Priorität galt alleine dem VfL Bochum, hier fühlte ich mich am wohlsten“, lässt Luis Hartwig wissen, der seinerzeit von seinem Heimatverein SV Bommern 05 hinüber in die U 14 der Bochumer wechselte. „Es kommt für mich vor allem auch auf das gegenseitige Vertrauen an“, so der Noch-A-Jugendliche, der kurz vor seinen Abiturprüfungen am Wittener Ruhrgymnasium steht, im Sommer dann auch seine Schullaufbahn abschließen wird. „Der VfL Bochum sieht offenbar viel Potenzial in mir, und natürlich will ich nun auch etwas zurückgeben“, kommentiert Hartwig, der in dieser Zweitliga-Saison bereits einen Kurzeinsatz bei der Partie in Sandhausen verbuchte, seinen Vertragsabschluss mit dem Spitzenreiter in der zweiten Liga.
Starke Konkurrenz auf der Stürmer-Position
Seit Ende des vergangenen Jahres ist Offensivspieler Luis Hartwig regelmäßiger Trainingsgast bei den VfL-Profis von Trainer Thomas Reis. Dass er nicht schon öfter die Gelegenheit bekam, seine fußballerischen Qualitäten bei den Blau-Weißen unter Beweis zu stellen, ist für den 18-Jährigen kein Problem. „Offiziell bin ich ja noch Jugendspieler, da muss ich gar nicht traurig sein, wenn ich auf der Bank bleibe. Außerdem habe ich mit Simon Zoller, Silvère Ganvoula und Soma Novothny starke Stürmer vor mir, die derzeit alle fit sind.“
Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer/Sport beim VfL Bochum, hatte nach der Vertragsunterzeichnung gesagt: „Eigene Spieler zu entwickeln und mit der Perspektive auszubilden, den Sprung in den Lizenzbereich zu schaffen, gehört zu unserer Vereinsphilosophie.“ Und dass der Club genau auf diese Karte setzt, kommt nun auch Luis Hartwig zugute, der den nächsten Schritt in seiner fußballerischen Entwicklung gehen kann.
Schulabschluss hat für den 18-Jährigen Vorrang
„Abgeschlossen ist die ja noch lange nicht“, erklärt auch Luis’ Vater Knut Hartwig, der einst selbst elf Jahre lang - von der D-Jugend bis zum Amateurteam - für den VfL Bochum spielte. „Ein Einsatz bei den Profis war mir damals nicht vergönnt“, so der 51-Jährige, der seinem Sohn natürlich beratend zur Seite steht. „Luis hat sich beim VfL eine tolle Perspektive erarbeitet und sich stetig weiterentwickelt. Der Vertrag ist jetzt eine schöne Anerkennung für ihn - zumal es nicht einfach ist, in Coronazeiten auf sich aufmerksam zu machen.“ Schließlich habe die Bochumer U 19 lediglich drei Punktspiele absolviert, ehe die Saison abgebrochen wurde. „Und da es keine zweite Mannschaft mehr gibt, wurde die Situation noch ein wenig schwieriger“, gibt Knut Hartwig, der nach seiner Bochumer Zeit Zweitliga-Erfahrung beim Wuppertaler SV sammelte, zu bedenken.
Auch dem Vater des angehenden Profis war wichtig, dass Luis zunächst seinen Fokus auf den Abschluss der schulischen Laufbahn legte. „Da hat er schon einen enormen Aufwand betrieben, um beides hinzubekommen“, so der Bommeraner. Der Drei-Jahres-Kontrakt für Luis sei nun „Belohnung und Ansporn zugleich“, und ein Einstieg auf diesem sportlichen Niveau sei alles andere als ein Spaziergang. Jetzt habe sein Sohn „quasi einen Fuß in der Tür“ - dass der Zweitligist dem Talent den künftigen Weg ebne, sei ein sehr positives Signal. „Noch dazu beinahe hier vor der Haustür, da könnten die Voraussetzungen kaum besser sein“, sagt Knut Hartwig.
Bundesliga-Aufstieg könnte schon bald Realität werden
Sein Sohn jedenfalls ist ihm dankbar für die wichtigen Hilfestellungen über die Jahre. „Papa hat mich auf den richtigen Weg gecoacht, seine Ratschläge waren immer hilfreich“, sagt der Abiturient. Und wer weiß - vielleicht gibt’s ja in ein paar Wochen sogar den Bundesliga-Aufstieg an der Castroper Straße zu feiern. „Ist doch schön, dass der VfL jetzt wieder eine solche Euphorie in seinem Umfeld erzeugt und mehr als Kultclub denn als graue Maus wahrgenommen wird“, sagt Knut Hartwig.