Witten. Vor zehn Jahren hatte ein Schlaganfall den Wittener Motorsportler Olaf Dau jäh gebremst. Jetzt steigt er in Assen wieder ins Cockpit.

Motorsport-Enthusiast Olaf Dau feiert ein bemerkenswertes Comeback. Der 59-Jährige startet an diesem Wochenende (25. bis 27. September) im niederländischen Assen erstmals wieder in einem Superkart-Rennen.

Der Wittener Rennfahrer, über viele Jahre eine feste Größe in der Superkart-Szene, feierte viele Top-Platzierungen und war lange Zeit der beste deutsche Superkartfahrer. Er gewann etliche Rennen und wurde im Jahr 2000 Dritter in der World-Serie. Ein schwerer Schlaganfall hat Olaf Dau allerdings vor zehn Jahren von einem Moment auf den anderen Matt gesetzt: „Zwei Jahre lang durchlief ich eine Therapie, bevor ich überhaupt wieder an den Rennsport denken konnte.“

Wittener Motorsportler musste viele Untersuchungen hinter sich bringen

Mit seinem Bochum/Wittener Superkart-Team , das in diesem Jahr 35 Jahre alt wird, begann er in kleineren Klassen wieder mit dem Rennsport. Im Icekart, im Citykart und in Mehrstundenrennen fand er langsam aber sicher zu alter Souveränität auf der Rennstrecke zurück. Nun fühlt er sich wieder stark genug, um in die Königsklasse zurückzukehren. Allerdings musste Olaf Dau einige ärztliche Untersuchungen beim Deutschen Motorsport Bund (DMSB) über sich ergehen lassen, die er alle problemlos bestand. Nun ist er im Besitz der C-Lizenz für internationale Starts: „Ich hätte normalerweise noch alle deutschen Lizenzen durchlaufen müssen. Aufgrund meiner langen Erfahrung und als früherem A-Lizenz-Inhaber hat man mir aber die internationale C-Lizenz erteilt.“

Das Superkart ist die Formel eins des Kartsports

Die Superkarts kann man ohne Zweifel als Formel eins des Kartsports bezeichnen. Die Zwei-Zylinder-Motoren des gerade einmal etwas über 200 Kilo schweren Gefährts beschleunigen das Fahrzeug mit über 100 PS auf bis zu 280 Kilometer pro Stunde. Dau erklärt: „Auf Strecken wie in Assen sind wir schneller als die schnellsten Motorräder.“ Eine Rückkehr in den Motorsport kann natürlich nicht von einem Tag auf den anderen erfolgen. Dau musste zuerst einmal die Finanzierung sicherstellen: „Ich habe aber mit der Tiemeyer Gruppe und 1/2/3-Motorteile tolle Sponsoren gefunden. Durch Crowdfunding konnte ich einen weiteren Teil der Kosten decken.“

Mit einem Teil seines langjährigen, vertrauten Teams wird Olaf Dau (2. von li.) auch diesmal wieder zusammenarbeiten.
Mit einem Teil seines langjährigen, vertrauten Teams wird Olaf Dau (2. von li.) auch diesmal wieder zusammenarbeiten. © superkart-team

Somit konnte er auch ein dreiköpfiges Mechaniker-Team zusammenstellen, mit dem er in seinen Glanzzeiten zusammengearbeitet hat: „Mit Gero Knifiz, der mich in den 80ern begleitete, Adri Gorissen, der in den 90ern dabei war, und Bert Freimüller habe ich Mechaniker aus drei Generationen an meiner Seite.“ Das ist auch notwendig, denn bei den „Gamma Racing Days“ wartet ein volles Programm auf Olaf Dau. Der Freitag beginnt mit einem offenen Training, nach der Qualifikation stehen am Samstag ein Rennen und am Sonntag zwei weitere an. Die Qualifikation ist wichtig, denn bei einem solchen Superkart-Rennen gehen immerhin 65 Fahrer an den Start.

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Dau erklärt: „Da ist auf der Rennstrecke eine ganze Menge los, und ich muss mich in der Einführungsrunde im fliegenden Start gut positionieren.“ Ganz besonders freut sich Dau, dass in Assen wieder Publikum zugelassen ist: „Man lässt 10.000 Zuschauer auf die Tribünen. Früher waren es auch schon mal 100.000, doch alles ist besser, als vor leeren Rängen zu fahren.“ Wenn es dann auch noch in den Rennen zu vorderen Plätzen reicht, wäre der Wittener überglücklich: „Ich wäre zufrieden, wenn ich in diesem Top-Fahrerfeld unter die ersten 15 komme. Ein Rang unter den ersten zehn wäre schon eine Sensation.“