Ab der Saison 2021/22 sollen nur noch acht statt zehn Teams der Dreiband-Bundesliga angehören. Nicht nur der BCC Witten ist gegen den Beschluss.

Witten. Der Trainingsbetrieb beim Billard-Bundesligisten BCC Witten kommt derzeit wieder in Schwung - wenn alles läuft wie geplant, sollen am zweiten September-Wochenenden die ersten Punktspiele der neuen Saison über die Bühne gehen. Was die deutschen Top-Clubs derzeit aber beschäftigt, ist eine einschneidende Veränderung ab der Spielzeit 2021/22.

Dann nämlich, so hat es das DBU-Präsidium auf Vorschlag des Sportrates beschlossen, sollen in der Dreiband-Bundesliga nur noch acht statt zehn Teams an den Start gehen. „Aktuell droht uns dieses Szenario zwar, aber noch ist da nicht aller Tage Abend“, hat Kurt Czerwanski, Vorsitzender des BCC Witten, durchaus noch Hoffnung, dass die Entscheidung nach der DBU-Vollversammlung wieder revidiert wird. „Immerhin müsse es dann vier Absteiger geben - das wäre meiner Ansicht nach viel zu hart. Vor allem sehe ich keinen einzigen plausiblen Grund, eine so gravierende Änderung vorzunehmen“, so Czerwanski.

DBU begründet Bundesliga-Verschlankung mit internationalem Turnierkalender

Begründet hatte man bei der DBU diesen Plan damit, dass künftig noch mehr Turniertermine im internationalen Wettkampf-Kalender zu berücksichtigen seien. DBU-Sportwart Markus Dömer: „Wir sind gehalten, die Kadersportler zu den internationale Qualifikationswettbewerben zu entsenden.“ Die Teilnahme an den Bundesliga-Partien sieht man auf Verbandsebene offenbar als nachrangig an.

Für Kurt Czerwanski ist das aber kein triftiger Grund. „Der internationale Turnierkalender darf doch nicht maßgebend dafür sein, wie mit der Bundesliga verfahren wird. Mir reicht ein Blick in die Niederlande: Dort wird nach wie vor mit 14 Mannschaften gespielt und man hat auch nicht vor, das zu ändern.“

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Als Kompensation hat man bei der DBU angeregt, ab der Saison 2021/22 die German-Grand-Prix-Serie mit insgesamt fünf Turnieren (mit mindestens 32 Teilnehmern) wieder aufleben zu lassen. Beim BCC Witten, der die wegen der Corona-Pandemie abgebrochene Erstliga-Serie auf dem fünften Platz beendete, steht man aber weiterhin hinter dem bewährten Liga-Modus - andere Vereine sind da mit den Ruhrstädtern auf einer Linie, wie Czerwanski mitteilte. Aktuell stehe dem nationalen Verband noch juristischer Ärger ins Haus, denn der hessische BC Nied will gegen seinen Abstieg aus Liga eins rechtliche Schritte einleiten. Zur Berechnung hatte man den Tabellenstand zum Ende der Hinrunde herangezogen.