Witten. Die Regeländerung bei den Gelbsperren findet Ruhrtals Coach positiv - und berichtet von einem kuriosen Fall im eigenen Team.
Der Westdeutsche Fußballverband hat eine Anpassung am Regelwerk vorgenommen. Nach Gelb-Roten Karten oder der fünften Gelben Karte muss künftig definitiv ein Spiel ausgesetzt werden. Maik Knapp, Trainer der DJK TuS Ruhrtal Witten sieht darin Vorteile.
Die Sperre nach der fünften Gelben Karte oder nach einem Platzverweis ist zukünftig spielbezogen, muss also definitiv abgesessen werden. Eine sinnvolle Maßnahme?
Im Endeffekt ist es natürlich sinnvoll, weil die Vereine alle rumgetrickst haben. Wenn in der nächsten Woche spielfrei war oder ein Spieler in den Urlaub gefahren ist, dann hat man sich durch Ballwegschießen oder irgendwas anderes die Gelbe abgeholt. Daher ist die Entscheidung vom Verband clever und sie sorgt letztlich auch für mehr Fairness, was ich nur begrüßen kann.
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Wurde bei der DJK TuS Ruhrtal in der Vergangenheit auch getrickst?
Wir würden sowas nie machen. Dafür bin ich nicht abgezockt genug. (lacht) Im Ernst: Ich glaube, das hat jeder Verein gemacht. Für uns Trainer in der Kreisliga ist es oft nicht einfach, Wochenende für Wochenende genügend Spieler zusammen zu bekommen. Da tun Sperren oft richtig weh. Wichtig ist, dass man sich die absichtliche Gelbe Karte nicht für Treten holt, sondern für Zeitspiel oder Ähnliches. Ich hatte auch mal einen Spieler, der hat alles gegeben für die Gelbe Karte, aber der Schiri hat wohl gerochen, was da los war und sie ihm nicht gegeben. Bei seiner Auswechselung hat der Spieler dann das Trikot ausgezogen, da konnte der Schiedsrichter nicht mehr anders.
Taktieren bleibt aber möglich, indem man sich etwa die Sperre für ein Spiel gegen eine schwächere Mannschaft abholt.
Davon halte ich wenig, weil gerade wir jeden Gegner ernst nehmen müssen. Wir haben letzte Saison acht Punkte gegen Teams von unten liegengelassen und beispielsweise im Heimspiel gegen Blankenstein (1:2, d. Red.) viel Lehrgeld bezahlt. Man kann sich ja ausrechnen, wo wir hätten stehen können. Aber insgesamt besteht natürlich nach wie vor die Möglichkeit, selbst zu bestimmen, wann man auf einen wichtigen Spieler verzichtet.
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