Ruhrgebiet. Der DFB gibt Ratschläge, wie Fußball-Training in Zeiten der Corona-Pandemie aussehen kann. Nicht alle Vereine wollen aber direkt auf den Platz.

Bei den Fußballvereinen kam die Nachricht überraschend –viele hatten lange drauf gewartet. Seit dieser Woche erlaubt die Landesregierung wieder grundsätzliches Sporttraining, wenn auch unter der Einhaltung von Regeln, um dem Corona-Infektionsschutz gerecht zu werden.

Bereits Donnerstagabend trainierte zum Beispiel Oberligist Westfalia Herne wieder: Ein Athletikparcours, taktische Übungen, Flanken – nichts mit Körperkontakt. Dass es keine Zweikämpfe gibt, ist einer der wichtigsten Punkte. Der Deutsche Fußball-Bund hat unter dem Titel „Zurück auf den Platz“ für seine Vereine jetzt einen Leitfaden veröffentlicht, wie ein kontaktbeschränktes Training aussehen kann.

Vorweg: Masken oder Gesichtsbedeckungen sind nicht Teil des Konzepts. Der Schutz der Gesundheit steht trotzdem über allem. Die erste und wohl wichtigste Regel: Wer eine erhöhte Körpertemperatur oder gar Fieber oder Erkältungssymptome hat, soll für 14 Tage nicht trainieren. Die gleiche Empfehlung gilt, wenn eine Person aus dem Haushalt solche Symptome hat.

So soll auch einer Verbreitung des Virus ohne Symptome vorgebeugt werden – es geht also nicht nur darum sich selbst, sondern auch die Mannschaft zu schützen. Grundsätzlich muss geklärt sein, ob jemand zu seiner Risikogruppe gehört. Bei Unsicherheiten heißt es: lieber verzichten.

Diese Jubelgeste wäre zumindest erlaubt: Daniel Hain (li.) und Daniel Bittorf vom TuS Stockum vermeiden Körperkontakt.
Diese Jubelgeste wäre zumindest erlaubt: Daniel Hain (li.) und Daniel Bittorf vom TuS Stockum vermeiden Körperkontakt. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Außerdem empfiehlt der DFB Folgendes:

Jeder Verein soll eine Ansprechperson benennen, die für die Umsetzung der Hygienestandards verantwortlich ist. Trainerinnen und Trainer müssen genau eingewiesen sein. Die Vorgaben werden am Platz ausgehängt.

Es soll in Kleingruppen trainiert werden, die Zusammensetzung der Gruppen soll dabei nicht durchmischt werden.

Die Trainingsbeteiligung soll genau festgehalten werden – so können Infektionsketten verfolgt und unterbrochen werden.

Es soll nur eine Trainingsgruppe pro Platzhälfte trainieren.

Bei der Anreise zum Training sollen keine Fahrgemeinschaften gebildet werden. Spielerinnen und Spieler kommen umgezogen zum Platz, nicht mehr als zehn Minuten vor Trainingsbeginn. Nach dem Training geht es ohne Umziehen und Duschen nach Hause.

Umkleiden und Duschen bleiben geschlossen, der Zugang zu Waschbecken mit Seife muss aber gewährleistet sein.

Wer nicht mittrainiert, bleibt zu Hause – möglichst wenige Personen sollen gleichzeitig am Platz sein. Vereinsheime und -gaststätten bleiben geschlossen. Vereinsveranstaltungen über das Training hinaus soll es nicht geben.

Niemand soll beim Training zuschauen, um die Personenzahl zu beschränken – eine Ausnahme gilt zum Beispiel für ein Elternteil beim Kindertraining. Auch hier gelten aber Hygiene- und Abstandsregeln.

1,5 oder zwei Meter Abstand sind bei Ansprachen einzuhalten. Begrüßungen, Abklatschen oder gemeinsames Jubeln soll es möglichst nicht geben. Ebenso wenig Spucken und Naseputzen auf dem Feld.

Während einige Teams und Vereine es sicher kaum erwarten können, auf den Platz zurückzukehren, sind viele noch vorsichtig: Der TuS Ennepetal gab zum Beispiel bekannt, den Trainingsbetrieb ruhen zu lassen: „Die Anforderungen und Risiken sind schlicht zu hoch.“ Alles andere sei „falscher Ehrgeiz“, da die Saison sowieso vor dem Abbruch stehe.

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Auch der Fußballverband Westfalen mahnt die Vereine zur Vorsicht – selbst wenn Training jetzt wieder erlaubt ist, wird es vorerst keine schnelle Wiederaufnahme des Spielbetriebs geben, am Niederrhein sieht es ähnlich aus..