Düsseldorf/Witten. Oberliga-Aufsteiger TuS Bommern hat seinen Kader noch weiter verstärkt. Von der SG Ratingen kehrt Kreisläufer Kai Funke nach Witten zurück.
Eigentlich hätte man schon denken können, die Personalplanungen beim künftigen Handball-Oberligisten TuS Bommern seien bereits beendet. Zwei Spieler vom HC TuRa Bergkamen wurden verpflichtet, dann wurde mit Dennis Wahlers (Teutonia Riemke) auch die vakante Trainerstelle neu besetzt. Doch die Sportliche Leitung hatte noch ein Ass im Ärmel - und zwar eines, mit dem man so nicht rechnen konnte. Nach neun Jahren in der „Fremde“ schließt sich Kai Funke wieder der Bommeraner Handballfamilie an, wird die Lücke am Kreis mit seiner Klasse und Erfahrung füllen.
„Über diese Personalie bin ich wirklich froh - auf der Position hatte ich noch Handlungsbedarf gesehen“, sagte der künftige . Dabei war die Verpflichtung von Kai Funke, der zuletzt für den Rheinland-Regionalligisten SG Ratingen spielte, keine ganz einfache Angelegenheit für den Sportlichen Leiter Mathias Kilfitt. „Kai ist genau der Spielertyp, der uns gefehlt hat. Er bringt eine ganze Menge Erfahrung mit und dazu auch eine Bommeraner Vergangenheit. Mit seinem Kampfgeist und seiner Persönlichkeit wird er vorangehen und die jungen Spieler mitreißen“, schaut Kilfitt, der seinerzeit noch gemeinsam mit Funke im TuS-Trikot auflief, regelrecht euphorisch in die Zukunft.
Nach neun Jahren wieder im TuS-Trikot
Auch den 29-Jährigen selbst hat inzwischen die Begeisterung gepackt, wenn er an die kommende Spielzeit denkt. „Für mich ist das in Bommern vor allem deshalb ein riesiger Anreiz, weil ich dort meine Senioren-Laufbahn beenden kann, wo ich sie vor zwölf Jahren begonnen habe“, so der Düsseldorfer. Schon als A-Jugendlicher trug der gebürtige Hagener das Bommeraner Trikot, hatte selbst Spielanteile nach dem ersten Oberliga-Aufstieg der Wittener. „Jetzt kann ich noch einmal mit Stefan Goldkuhle zusammenspielen - darauf freue ich mich riesig. Ein paar Jungs aus der Mannschaft kenne ich bereits, u. a. habe ich damals Ole Vesper und Stefan Wickel als D-Jugendliche selbst noch trainiert“, sagt Funke mit einem Augenzwinkern.
Im März hatte der Kreisläufer beim 28:28 gegen Spitzenreiter Opladen seine letzte Partie für die SG Ratingen bestritten, wollte dann aufgrund des hohen zeitlichen Aufwandes eigentlich eine Handballpause einlegen. „Mir wurde das mit acht Einheiten pro Woche neben meinem Beruf einfach zu viel“, so der Fachbereichsleiter Soziales beim SG-Trägerverein „Interaktiv“. Seine Frau Kristina, selbst Handballerin bei Fortuna Düsseldorf, so hat Funke einmal hochgerechnet, habe er gerade mal acht Stunden pro Woche gesehen. Doch als dann nacheinander Bommerns neuer Teammanager Andreas Buchholz und Mathias Kilfitt bei ihm anriefen,kam Funke unweigerlich doch noch einmal ins Grübeln.
Aufwand in Ratingen wurde einfach zu groß
„Ich habe mir erst einen Monat Bedenkzeit erbeten. Am Ende hat meine Frau den Ausschlag gegeben, dass ich das jetzt beim TuS Bommern in Angriff nehmen werde“, so Kai Funke. Die nämlich merkte schnell, dass ihn die Leidenschaft zu seinem Sport noch längst nicht aus ihren Fängen gelassen hatte. „Zuvor hätte ich mir diesen Wechsel nicht vorstellen können, es gab ja keinen Kontakt mehr zu meinen ehemaligen Bommeraner Weggefährten“, so Kai Funke. Drei Jahre lang trug er den Dress der SG Ratingen, spielte dort gemeinsam mit Ex-Erstligaspielern. „Eine Riesentruppe, die ich nur ungern verlasse.“ Nach seiner Bommeraner Zeit zog es den kraftvollen Kreisläufer zunächst zum TuS Volmetal, dann zum Neusser HV, mit dem er in der 3. Bundesliga spielte. Nach einer weiteren Station beim ART Düsseldorf und einem Jahr beim VfB Homberg landete Funke in Ratingen. „Zweimal sind wir Zweiter in der Regionalliga geworden, die Mannschaft hat das Zeug, vorne in der 3. Liga mitzumischen“, so Funke.
Auch interessant
Für den Düsseldorfer ein „sehr emotionaler Wechsel“
Doch jetzt kann es der Düsseldorfer, der gemeinsam mit seinem künftigen Teamkollegen Nils Leicht praktischerweise eine Fahrgemeinschaft nach Witten bilden wird, kaum noch erwarten, wieder für den TuS Bommern zu spielen. „Ob ich da am Ende ein, zwei oder sogar drei Jahre bleiben werde, kann ich noch gar nicht sagen. Für mich ist das ein sehr emotionaler Wechsel, denn das Familiäre in Bommern hat mich damals schon begeistert.“