Witten. Gegen den hohen Favoriten aus Everswinkel wächst die SG ETSV Ruhrtal über sich hinaus, erarbeitet sich einen wichtigen 20:17-Erfolg.

Ganz tief durchatmen musste Daniel Buff nach dem Abpfiff der Oberliga-Partie zwischen seiner SG ETSV Ruhrtal und dem SC DJK Everswinkel. „Vielleicht sollten wir immer in dieser Halle spielen“, meinte der SG-Coach, denn der neuerliche Umzug in die Jahnsporthalle hatte sich bezahlt gemacht: Die Gastgeberinnen gewannen mit 20:17 (9:10).

In den letzten zehn Minuten ging es wirklich hoch her in der engen, umkämpften Begegnung. Seine Trainingsjacke hatte Daniel Buff längst zur Seite gelegt - das Duell der beiden Teams nahm ihn beinahe so mit, als hätte er selbst auf dem Platz gestanden. „Ich habe unheimlich geschwitzt“, gab er mit einem leichten Grinsen zu Protokoll. Er fieberte zu Recht so leidenschaftlich mit, denn sein ersatzgeschwächtes Team bot dem hohen Favoriten einen furiosen Kampf, behielt letztlich die Punkte Nummer elf und zwölf in der Ruhrstadt.

Trainer Daniel Buff lobt das Kämpferherz seines Mini-Kaders

Woran das lag, ist schnell am nackten Zahlenwerk belegt. Ganze 17 Treffer gestattete die SG ETSV Ruhrtal den Münsterländerinnen, wobei drei noch per Siebenmeter erzielt wurden - eine bemerkenswerte Bilanz. „Was unsere Abwehr heute geleistet hat, das war überragend“, schüttete Daniel Buff ein großes Lob für seinen kleinen restlichen Kader aus. Voll wird die Ersatzbank bei den Wittenerinnen nämlich schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Gerade mal elf Akteurinnen standen am Sonntag auf dem Spielberichtsbogen - drei unter dem normalen Limit.

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Doch die SG-Damen wollten offenbar einen gewaltigen Schritt in Richtung Klassenerhalt schaffen. Schon in den ersten zehn Minuten war das unverkennbar. Meter um Meter rissen die Wittenerinnen in der Deckung ab, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg und erarbeiteten sich mal gleich eine 5:1-Führung sowie gewiss auch den Respekt des Gegners. Der kam erst so langsam besser in Tritt, war ob seiner individuellen Klasse vor allem im Rückraum auch nicht immer vollends zu kontrollieren. Zur Pause lag Everswinkel mit 10:9 in Front - aber alles noch in der Reihe.

Wittener Torhüterinnen sind die Glasur auf dem süßen Sieg ihres Teams

Traf am Ende sogar aus ganz unmöglichem Winkel: SG-Akteurin Ana Karabatic (Mitte).
Traf am Ende sogar aus ganz unmöglichem Winkel: SG-Akteurin Ana Karabatic (Mitte). © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Nach dem Wechsel rückte mehr und mehr SG-Torfrau Daniela Schabacker in den Mittelpunkt, zeigte einige grandiose Paraden. So erspielte sich die Buff-Sieben nach 11:13-Rückstand (44.) eine 17:14-Führung (55.), als es in die ganz heiße Phase ging. Ana Karabatic patzte beim Siebenmeter - prompt hieß es nur noch 17:16 (57.). Doch Julia Eckardt vom rechten sowie Karabatic vom linken Flügel sorgten für das vorentscheidende 19:16 zwei Minuten vor Schluss. Torfrau Nummer zwei, Teresa Jünner, parierte dann noch einen Siebenmeter, und mit dem 20:16 durch Verena Löffler, die wieder einmal bereitwillig aushalf, waren die Punkte im Sack.

SG ETSV Ruhrtal: Jünner, Schabacker; Eckardt (2), Behler (6/4), Prior, Schmidt, Jasinska, Löffler (2), Karabatic (4/2), Ammon (2), Hackerts (4).