Witten. Für die klare Hinspielpleite nimmt die SG Witten Baskets im Derby gegen den BC Langendreer erfolgreich Revanche. Trainer hat schlaflose Nacht.
In den allermeisten Fällen sind es Niederlagen, die Trainer um den Schlaf bringen. Am Samstag hat der 61:60 (29:36)-Sieg seiner SG Witten Baskets Kurtulus Colak einen großen Teil der Nachtruhe gekostet. „Ich habe bis weit nach Mitternacht wach gelegen, weil das Spiel bis zur letzten Sekunde so aufregend war,“ gab der Coach zu.
Der Erfolg hat den Wittenern auch im Abstiegskampf etwas Luft verschafft, zumal nach der 49:100-Hinspielniederlage nicht mit zwei Punkten zu rechnen war. Doch Colak sah in dem Match am Samstag auch das Resultat einer hartnäckigen Arbeit: „Mein Mannschaft ist selbstbewusster geworden, und macht viele Fehler aus der Hinrunde nicht mehr. Die erste große Aufgabe des Abends hatte Colak selbst zu bewältigen. Anders als erwartet wechselten die Bochumer nicht zwischen Zonen- und Manndeckung, sondern hielten 40 Minuten an ihrer Zone fest.
Colak: „Ab dem zweiten Drittel griffen meine Maßnahmen besser“
Auch wenn Lennart Menne im ersten Viertel zwei Dreier setzte, taten sich die Gastgeber dennoch sehr schwer. Colak gab zu: „Das hat mein Konzept ein bisschen durcheinander gebracht. Ab dem zweiten Viertel griffen meine Maßnahmen dann aber immer besser.“ Hinzu kam erneut die Schwäche bei den Freiwürfen, die Colak Woche für Woche Nerven kostet: „Wir haben nur zwölf von 21 verwandelt, das sind etwas mehr als die Hälfte. Langendreer machte 13 von 16.“ So lagen die Wittener nach dem ersten Viertel 14:17 hinten.
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Auch im zweiten Abschnitt lagen die Gäste meist knapp vorn. Zu allem Überfluss gelang Langendreer noch ein „Buzzer-Beater“, der ihnen in letzter Sekunde einen 36:29-Pausenvorsprung bescherte. Der Trainer schwor sein Team in der Kabine noch einmal auf die neue Taktik ein, und das zeigte schnell Folgen. Lennart Menne versenkte einen Dreier zum 40:42 (27.). Eduard Warkentin traf aus der Distanz zum 43:44 und das Drei-Punkt-Spiel von Maik Preus zum 46:44 (29.) brachte erstmals wieder eine Führung. Das 50:50 nach 30 Minuten versprach aber noch viel Spannung für das Schlussviertel.
Langendreer zwingt die SG-Akteure in der Endphase an die Freiwurflinie
Und genau die Spannung war es dann, die Colaks Adrenalin in die Höhe schießen ließ. Christian Schneiders Dreier zum 55:50 (32.) hatte noch nicht viel zu sagen, denn Wittener Punkte waren anschließend nur noch rar gesät. Doch auch Langendreer hatte gegen die harte Manndeckung der Wittener nicht mehr das richtige Rezept. Allerdings reichten drei Körbe auch, um wieder mit 56:55 in Front zu gehen. Nach dem 61:60 taten die Gäste genau das, was man machen muss, um in Ballbesitz zu kommen: sie foulten. Aber die SG vergab in der letzten Minute vier Freiwürfe, behielt aber dank guter Rebounds in der Schlussphase die Punkte.
SG: Menne (16/3 ), de la Cruz, Preus (5), Piecha, Badziong (8/2), Pleger (o.E.), Richter (11), Pilchner (o. E.), Runge (4), Warkentin (5), Schneider (12/1).