Witten. Colak-Fünf schlägt Baskets Lüdenscheid deutlich mit 78:63. Famose Aufholjagd nach Rückstand in Halbzeit eins. 25:3-Lauf im letzten Viertel.

Bei der SG Witten Baskets scheint der Knoten endlich geplatzt zu sein. Denn beim überraschend deutlichen 78:63 (25:35)-Heimsieg gegen die favorisierten Baskets Lüdenscheid passte am Ende einfach alles. Völlig losgelöst spielte sich die Fünf von Trainer Kurtulus Colak nach der Pause in einen wahren Rausch.

„Die Jungs haben Samstagabend mal ihr volles Potenzial gezeigt“, resümierte Colak entsprechend glückselig. Im ersten Durchgang allerdings noch ohne sich dafür selbst zu belohnen.

Auch interessant

Viertel Nummer eins war noch ausgeglichen (15:16). Im zweiten Spielabschnitt hakte es dann in der Offensive. „Da griffen die Abläufe nicht“, so Colak, der zu wenig Bewegung bei seiner Fünf sah. Ein ums andere Mal flog der Ball bei einem Passversuch ins Aus. Dennoch spielte man sich einige freie Würfe heraus. Die fielen aber nicht – noch nicht. Lüdenscheid durfte auf der anderen Seite zu oft an die Freiwurflinie. Folgerichtig ging es mit einem Zehn-Punkte-Rückstand in die Pause (25:35).

Automatismen greifen plötzlich

Im dritten Viertel kam die Colak-Fünf dann aber ins Rollen. Defensiv stimmte die Leistung schon in Durchgang eins. Die im Training explizit noch einmal geübte, aktivere Verteidigung griff. Doch jetzt lief es auch im Angriff. Konsequent attackierte man die Lüdenscheider Zone und stellte Blöcke.

Durften ausgelassen jubeln: Nikolas Munzig (re.) und SG-Routinier Jens Badziong machten wie ihre Teamkameraden gegen Lüdenscheid eine ganz starke Partie.
Durften ausgelassen jubeln: Nikolas Munzig (re.) und SG-Routinier Jens Badziong machten wie ihre Teamkameraden gegen Lüdenscheid eine ganz starke Partie. © FFS | Alexa Kuszlik

Blieb der Korberfolg aus, zog man nun oft immerhin ein Foul. Dementsprechend gab’s irgendwann Freiwurf über Freiwurf. 21 von 27 Freiwürfen erspielte sich die SG nach der Pause.

Netter Nebeneffekt: Die beiden besten Werfer Lüdenscheids waren irgendwann ausgefoult, durften nur noch zuschauen. Die Witten Baskets tankten nun Minute um Minute mehr Selbstbewusstsein. Es war zu spüren, dass gegen die im Vorfeld auf Platz drei stehenden Sauerländer etwas drin ist. Vor dem vierten Viertel war der Anschluss wiederhergestellt – 49:54.

Was dann aber im Schlussabschnitt passierte, machte auch SG-Coach Colak sprachlos. „Zumindest ein bisschen“, wie er bestätigte. Denn plötzlich brachen in der Viehmarkthalle alle Dämme. In der Verteidigung war die SG noch wacher und im Angriff klappte einfach alles. Ein Rädchen griff ins andere. Mit einem 25:3-Lauf bis zur 39. Spielminute überrannten die Wittener ihre Gäste förmlich. Allein Dennis Rath erzielte drei „Dreier“ binnen zwei Minuten. Wahnsinn. Die Zuschauer hielt es da längst nicht mehr auf den Bänken. Am Ende stand so ein 78:63-Heimsieg, der verdienter nicht hätte sein können.

SG: Preus (7), de la Cruz, Rath (14), Badziong (7), Lobert, Richter (8), Runge (2), Munzig, Schüler, Braun (19), Schneider (21).