Bommern. Der TuS Bommern hält im Titelrennen den ärgsten Verfolger auf Distanz. Beim 29:26 über Eintracht Hagen II glänzt vor allem ein Ex-Volmetaler.
Untermalt von ohrenbetäubendem Lärm starteten die Verbandsliga-Handballer des TuS Bommern schon nach dem Schlusspfiff des Spitzenspiels gegen den VfL Eintracht Hagen II auf dem Feld eine erste kleine Party. Mit 29:26 (15:14) hatte der Tabellenführer seine makellose Bilanz um ein weiteres Spiel verlängert und brachten damit schon siebe Zähler Differenz zwischen sich und den Liga-Zweiten aus der Volmestadt.
Gerade rechtzeitig zum Anpfiff im ohnehin schon proppenvollen Sportzentrum am Bommerfelder Ring tauchte die rund 40-köpfige Gruppe vom befreundeten Drittligisten TuS Volmetal auf, die mit ihrer Trommler-Riege für mächtig Rabatz unter dem Hallendach sorgte und die Wittener 60 Minuten lang lautstark unterstützte.
Rote Karte gegen Ole Vesper nach nur 15 Minuten
Der TuS Bommern erwischte vor den gut 600 Zuschauern einen ordentlichen Start, erspielte sich nach gut acht Minuten die erste Zwei-Tore-Führung (5:3). Dennoch blieben die Hagener, die anfangs vornehmlich von den Außenpositionen trafen, auf Tuchfühlung, nutzten ihre Chancen konsequent. Nach einer Viertelstunde war die Partie ausgeglichen (7:7) und hielt dann einen Schockmoment für die Gastgeber bereit. Bei einem Tempogegenstoß fuhr Bommerns Ole Vesper dem zunächst davongeeilten Jan Wilhelm noch in die Parade - das Unparteiischen-Gespann entschied sich für einen Platzverweis gegen den jungen Wittener. „Ärgerlich, aber da muss Ole weg bleiben. Das war nicht clever von ihm“, so die Einschätzung von Trainer Ingo Stary.
So musste im linken Rückraum Niklas Polakovs mehr und mehr in die Verantwortung - und avancierte zu einer der Schlüsselfiguren bei diesem Gipfeltreffen. Gemeinsam mit Linkshänder Marcel Tarlinski wirbelte der Ex-Volmetaler die Gäste ein ums andere Mal gehörig durcheinander, erhielt später ein dickes Lob von seinem Trainer. Der sich zwischenzeitlich genötigt war, die Abwehrformation zu ändern. „Wir haben mit der offensiven Deckung zu viele Treffer kassiert. Das wurde dann erst besser, als wir die 5:1-Variante gespielt haben“, so Stary, dessen Team sich bis zum Seitenwechsel ein 15:14 erarbeitete.
Felix Groß trifft ins verwaiste Hagener Tor zum 25:20
Eine ganz starke Phase hatten die Bommeraner zu Beginn von Abschnitt zwei, als sie sich auf 19:16 (35.) und 21:17 (41.) absetzen konnten. Obwohl die Hagener inzwischen TuS-Spielmacher Markus Schmitz mit einer Manndeckung bedachten, blieb die Stary-Sieben nun in ihrem Rhythmus, schaffte nach 48 Minuten durch Felix Groß die erste Fünf-Tore-Führung (25:20). Zum wiederholten Male hatte Hagen den Keeper herausgenommen, patzte aber im Angriff trotz Überzahl und sah den Ball ins verwaiste VfL-Tor segeln.
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„Man hat schon gemerkt, dass bei den Hagenern ab Mitte der zweiten Hälfte die Köpfe irgendwann nach unten hingen“, so Bommerns Niklas Polakovs. Souverän verwaltete der TuS seinen Vorsprung, spätestens nach dem 29:24 durch Nils Leicht (57.) war die Partie gelaufen. Auf dem Weg zum Oberliga-Aufstieg räumten die Bommeraner am Samstagabend in beeindruckender Manier einen ganz schweren Brocken aus dem Weg. „Das war eine Riesen-Leistung meiner Mannschaft, alle haben dazu ihren Beitrag geleistet“, so TuS-Coach Ingo Stary, der sich artig bedankte beim Publikum, das für eine Festtags-Stimmung gesorgt hatte.
TuS: Goldkuhle, Uphues (1); Leicht (5), Groß (4), Burbaum (2), Lindner, Wickel, Polakovs (4), Vesper, Rasch-Blümel (1), Faeseke, Tarlinski (5), Schmitz (7/3).