Witten. Colak-Fünf empfängt mit den Baskets Lüdenscheid den Tabellendritten. Mit neuer Abwehr wollen die Ruhrstädter ihre Krise überwinden.
Die SG Witten Baskets steckt in der Oberliga mitten im Abstiegskampf. Am Samstag empfängt man nun die starken Baskets Lüdenscheid in der Viehmarkthalle (20 Uhr). SG-Coach Kurtulus Colak (41) verrät im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Maximilian Pleger, was auf seine Korbjäger zukommt und warum es derzeit einfach nicht rund läuft.
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Provokant gefragt: Hat die SG Witten Baskets gegen Lüdenscheid überhaupt eine Chance?
Colak: Das ist bei unseren Ergebnissen eine absolut gerechtfertigte Frage. Im Hinspiel haben wir dort richtig auf den Hintern gekriegt und mit 61:78 verloren. Da sind wir völlig desolat aufgetreten. Aber klar: Wir spielen natürlich nicht mit der Absicht zu verlieren.
Lüdenscheid ist Dritter. Was macht die Sauerländer so stark?
Das ist ein sehr eingespieltes Team mit sehr guten Schützen. Ein Spieler, der Masse, Größe und Athletik vereint, hat uns im Hinspiel besonders Probleme bereitet. Aber eigentlich weiß man gegen Lüdenscheid gar nicht, auf wen man sich in der Defensive konzentrieren soll. Die sind alle richtig gut.
Von der individuellen Klasse her würde man Ihre Mannschaft sicher nicht zu den ersten Abstiegskandidaten zählen. Und doch steht die SG Witten Baskets unten drin. Woran liegt’s?
Was letzte Saison funktioniert hat, klappt derzeit einfach nicht mehr. Wir waren noch nie ein Team, das über viele Würfe von Außen mit hoher Trefferquote Spiele entschieden hat. Aber in dieser Spielzeit fällt kaum mal ein Wurf.
Dazu steht die Verteidigung nicht.
Richtig. Als Aufsteiger hatten wir in der abgelaufenen Spielzeit die zweitbeste Defensive. Jetzt sind wir einfach zu langsam auf den Beinen. Wir kommen über den Kampf und die Verteidigung in die Partien. Wenn das nicht mehr passt, verlierst du zusammengenommen mit der derzeit miserablen Trefferquote die Spiele.
Wie wollen Sie mit Ihrem Team diese Krise überwinden?
Wir haben in dieser Woche sehr gut trainiert und die Defensive umgestellt. Unsere Hilfe war im Abwehrverbund sehr schlecht. Da hat das Timing einfach nicht gestimmt. Daran hat die Mannschaft gearbeitet. Wir wollen proaktiver verteidigen. Dieser Spielstil birgt zwar Risiken, setzt den ballführenden Angreifer aber mehr unter Druck.
Und in der Offensive?
Da geht es darum, bessere Wege zum Korb zu finden. Wenn du von Außen nicht triffst, musst du halt näher ran. Das Problem ist, dass viele Teams in der Oberliga ganz gut verteidigen. Wir müssen zum Beispiel viel mehr mit Blöcken arbeiten. Ich hoffe jetzt gegen Lüdenscheid zudem ein wenig darauf, dass unsere Außenseiterrolle befreiend wirkt und die Jungs aufblühen, weil sie nichts zu verlieren haben.
Wie sieht’s denn personell für Samstagabend aus?
Eduard Warkentin fehlt aus privaten Gründen. Außerdem fällt Lennart Menne aus. Lennart ist schon wieder zweimal mit dem angeschlagenen Fuß umgeknickt. Er wirkt verständlicherweise gehemmt, fühlt sich einfach nicht so wohl und pausiert daher.
Gibt’s schon irgendwelche Überlegungen in Richtung neue Saison?
Nein. Wir stecken mitten im Abstiegskampf. Das Wichtigste ist, da erstmal rauszukommen.