Herbede. Dem HSV Herbede droht eine monatelange Sperrung ihrer Heimspiel-Stätte. Defekte Schwingtüren sorgen für Sicherheits-Risiko bei Punktspielen.
Zum Umzug ein paar hundert Meter weiter sahen sich die Handballer des HSV Herbede am vergangenen Wochenende gezwungen. Ihre Pflichtspiele musste die Wittener in der Turnhalle der Hardenstein-Gesamtschule absolvieren.
„Es ist gut möglich, dass das auch in den kommenden Monaten so bleibt. Für uns wäre das eine Katastrophe und eine Bedrohung für unsere Existenz“, findet Andreas Hake, der HSV-Vorsitzende, deutliche Worte. Der Grund für die Notlage des Clubs liegt in einem baulichen Mangel an der Horst-Schwartz-Sporthalle. Schon im November des letzten Jahres hatte sich dort eine der Schwingtüren von einem Geräteraum, der direkt an das Spielfeld grenzt, aus der Arretierung gelöst. „Daraufhin sind von der Stadt alle diese Tore geöffnet und fixiert worden. Stehen die aber während der Handballspiele offen, ist die Verletzungsgefahr viel zu groß. Wir haben die Öffnungen dann mit Matten gesichert - das wurde an einem Spieltag von den anwesenden Schiedsrichtern auch noch erlaubt“, so Hake.
Vorsitzender Andreas Hake beklagt: Zuschauer-Einnahmen fehlen
Danach allerdings schob man seitens der Verwaltung einen Riegel davor, sperrte die Horst-Schwartz-Sporthalle für den Punktspielbetrieb bei Ballsportarten. Davon sind die elf Handball-Mannschaften (fünf bei den Senioren, sechs bei den Jugendlichen) des HSV Herbede betroffen. „Die bisherigen Sicherheits-Maßnahmen reichen da offenbar nicht aus“, weiß Andreas Hake, der ständig in Kontakt ist mit der Verwaltung, mehrfach die Bereitschaft des Clubs zur Mithilfe signalisierte.
„Da müssen neue Schwingtüren eingebaut werden - das dauert aber offenbar zwischen 20 und 40 Wochen“, so der Clubchef. Angeblich gebe es nur eine Firma, die sich auf derartige Arbeiten spezialisiert hat - und die ist randvoll mit Aufträgen. „Wir können aber hier nicht monatelang warten und immer wieder ausweichen etwa in die Hardensteinhalle. Da bleiben uns die Zuschauer weg, und damit fehlen uns ganz wichtige Einnahmen“, sagt Hake.
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Zu Ortstermin wurden die Handballer gar nicht geladen
Nach einem Ortstermin - bei dem man die Herbeder Handballer nicht hinzu bat - wurde beschlossen, provisorische Türen einzubauen, um die Räume zumindest für den Schulbetrieb nutzen zu können. „Sind die Tore aber unten bzw. zu, können wir bei unseren Heimspielen dort keine Auswechselbänke aufbauen und haben auch keinen Platz für den Zeitnehmertisch“, gibt Andreas Hake zu bedenken. Spezifische Probleme der Handballer, mit denen man sich offenbar seitens der Verwaltung nicht hinreichend befasst hatte. „Wir sind ja bereit, Sicherungs-Maßnahmen zu ermöglichen - da sind wir für alles offen“, so der HSV-Chef. Sein Vorschlag ist, die beiden Schwingtüren im geöffneten Zustand zu fixieren, dazu an den Seiten einen Prallschutz anzubringen. „Das wäre auch ganz im Sinne der Schulen, deren Kinder hier Sport treiben“, so Hake.
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Er drängt darauf, eine schnelle Lösung herbeizuführen - nicht nur aus sportlicher Sicht („unsere Heimspiele gerade für unsere Bezirksliga-Männer waren immer eine Bank“). Dem HSV-Publikum sei nicht zuzumuten, dauernd andere Hallen anzusteuern - und die Clubsponsoren reagieren auch schon angesäuert.