Heven. Kastner-Elf macht gegen die Sportfreunde Wanne nicht das beste Heimspiel, siegt am Ende aber souverän. Michael fliegt nach Notbremse vom Platz.

Revanche geglückt: Der TuS Heven 09 hat sich mit 3:0 (1:0) gegen die Sportfreunde Wanne durchgesetzt und damit zumindest ein wenig Wiedergutmachung für die deftige Pleite im Hinspiel betrieben. Die Hevener legten mit zwei Siegen somit einen perfekten Start in die Rückrunde hin und überwintern mit vier Zählern Rückstand auf Ligaprimus SG Welper.

Aus Sicht von Hevens Trainer Thorsten Kastner war das beste am Spiel das Ergebnis: „Das war heute eine ganz schwere Geburt. Viel Glanz war da nicht, aber wir waren effektiv.“ Während die Hevener sich auf ihre kompakte Defensive verlassen konnten und dem Gegner kaum gefährliche Torabschlüsse gestatteten, stockte der Motor der hochgelobten TuS-Offensive. Die Hausherren agierten zu ideenlos und investierten gegen die engagierten Sportfreunde zu wenig.

Schmeichelhafte Pausenführung

„Wir haben im Spiel nach vorne viel zu wenig gemacht“, befand Kastner. So entstand sogar ein spielerisches Übergewicht der Gäste, die daraus jedoch kein Kapital schlagen konnten. Anders die Wittener, denen es genügte, einmal ihre Klasse aufblitzen zu lassen. Yannik Kellner schickte Laurenz Wassinger in die Tiefe und Hevens Torjäger legte mustergültig ab auf Ibrahim El-Lahib, der zur schmeichelhaften Pausenführung einschoss (31.). Trotzdem gab es in der Kabine eine deutliche Ansage von Trainer Kastner. „Wir mussten Klartext reden. Es funktioniert nicht, dass wir mit so wenig Aufwand gewinnen.“

Viel besser wurde es nach dem Seitenwechsel zunächst nicht. Im Gegenteil: Plötzlich standen die Hevener nur noch mit zehn Mann auf dem Feld. Marc Michel zog als letzter Mann die Notbremse und verhinderte damit den Ausgleich (61.). Die Rote Karte war die logische Konsequenz. „Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn wir das das 1:1 kassiert hätten“, orakelte Kastner. So aber blieb Heven vorne – und legte in Unterzahl sogar das beruhigende 2:0 nach (66.).

Eiskalt ausgekontert

Heven konterte Wanne eiskalt aus. Demir Tumbul schickte Wassinger auf die Reise und der ließ es sich nicht nehmen, Saisontreffer Nummer 22 zu erzielen. Wassinger spielte den gegnerischen Torwart aus und schoss trocken ins Netz. Wenig später hatte Wassinger Glück, dass er ein rüdes Foulspiel an ihn gesund überstand. Der Gästespieler sah für sein hartes Einsteigen zurecht die Rote Karte (75.). Hevens Unterzahlspiel war aufgehoben und das Spiel damit so gut wie entschieden.

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Den letzten Höhepunkt der Partie provozierte Hari Coric, dessen Flanke ein Spieler aus Wanne ins eigene Tor lenkte – 0:3 (84.). Dahinter wartete allerdings der einschussbereite Niko Stemmermann. So verabschiedete sich der TuS Heven nach einem wechselhaften Halbjahr versöhnlich und mit einer ordentlichen Ausgangslage in die Winterpause. „Am Ende zählen heute nur die drei Punkte. Das war ein schöner Jahresabschluss“, befand Trainer Thorsten Kastner.

TuS: Wirges, Woischnik, Yaman, Wassinger (68. Türker), Kellner (87. Wojtakowski), Michel, Kasumi, Coric, Tumbul, El-Lahib, Dilek (68. Stemmermann).

Torfolge: 1:0 El-Lahib (31.), 2:0 Wassinger (66.), 3:0 Eigentor (84.).