Stockum. Chancenlose Ruhrtaler gehen im Derby 0:3 unter und verabschieden sich vorerst von allen Titelambitionen. Marco Held bejubelt cleveren Auftritt.
Nicht einmal vier Monate ist es her, da bezwang die DJK TuS Ruhrtal im ersten Saisonspiel den TuS Stockum deutlich mit 5:2. Während die Stockumer damals bedröppelt vom Platz schlichen, herrschte im Ruhrtaler Lager große Euphorie. Nach dem Rückspiel hat sich der Wind komplett gedreht: Das Stimmungshoch liegt längst mitten über dem Sportplatz an der Pferdebachstraße. Dort ließ Ligaprimus Stockum chancenlosen Ruhrtalern mit 0:3 (0:1) das Nachsehen.
„Stockum hat gezeigt, wie eine Spitzenmannschaft auftritt – und wir nicht. Bei uns hatten nur zwei Spieler Normalform“, gab Ruhrtals Trainer Maik Knapp nach für ihn enttäuschenden 90 Minuten zu Protokoll. Sein Gegenüber bewertete den Spielverlauf ähnlich: „Wir haben sehr reif und abgeklärt gespielt und waren in fast allen Phasen der Partie spielbestimmend“, resümierte Marco Held. Stockums Trainer ist niemand, der zu überschwänglichen Jubelausbrüchen neigt. Am Sonntagnachmittag stimmte ihn seine Mannschaft jedoch rundum zufrieden.
Daniel Hain sorgt früh für die Führung des TuS Stockum
Allerdings, auch das gehört zur Wahrheit dieser Partie, war es ein Geschenk der Gäste, das den Tabellenführer im Derby auf die Siegerstraße brachte. Ruhrtals Torwart Maik Wohlfahrt packte bei einer Standardsituation nicht richtig zu und ließ den Ball aus den Händen rutschen – direkt vor die Füße von Daniel Hain. Der ließ sich nicht zweimal bitten und schoss die Hausherren in Führung (12.). Das gab der nach 14 Spielen ohne Niederlage ohnehin vor Selbstvertrauen strotzenden Stockumer Mannschaft weitere Sicherheit.
Prunkstück der Held-Elf war einmal mehr die Defensive. Erst 18 Gegentore musste Stockum bisher hinnehmen – keine Mannschaft in der Liga kassierte weniger. Wie schon zuletzt der VfB Annen (0:0), scheiterte nun auch die DJK TuS Ruhrtal bei dem Versuch, den Stockumer Abwehrriegel zu knacken. „Es ist schon herausragend, dass wir gegen diese tolle Offensive der Ruhrtaler bis auf einen Torschuss nichts zugelassen haben“, lobte Held. Und wenn es doch mal Lücken gab, dann scheiterten die Gäste an sich selbst. Muhammed Özer legte sich den Ball zu weit vor und Felix Heckmann dachte in aussichtsreicher Position zu lange nach. So blieb es bis zum Pausenpfiff beim 1:0.
Nadelstiche der Held-Elf sitzen - Motiejunas erhöht auf 2:0
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Auch nach dem Seitenwechsel fand das Knapp-Team zu keiner Zeit eine Lösung im Offensivspiel. Stockum stand sicher und setzte selbst immer wieder Nadelstiche über die starken Flügelspieler Leander Dreßel und Ugnius Motiejunas. Letzterer erhöhte auf 2:0 (78.). Nach einer Maßflanke von Majid El-Chakif war Motiejunas mit dem Kopf zur Stelle. Nur fünf Minuten später machte der eingewechselte Jona Hake endgültig den Deckel drauf. Dreßel legte zuvor nach einem Konter quer.
„Das war eine tolle Mannschaftsleistung. Heute haben bei uns alle überzeugt“, sagte Held. Maik Knapp muss mit seinem Team indes vorerst kleinere Brötchen backen: „Auch wenn die Wahrheit weh tut: Wenn du die Spitzenspiele gegen Weitmar und Stockum mit 0:7-Toren verlierst, hast du da oben nichts zu suchen.“
Torfolge: 1:0 Hain (12.), 2:0 Motiejunas (78.), 3:0 Hake (83.).