Berlin/Witten. Ohne große Erwartungen starteten die Wittenerin Virginia Lesniak und ihr Tanzpartner Philip Andraus bei der Standard-DM - und überraschten.
Noch einmal herausputzen für ein großes Turnier, noch einmal alle Kräfte mobilisieren und im Wettstreit mit den Besten des Landes auf dem Tanzparkett eine Topleistung abrufen - darum ging es bei der Deutschen Meisterschaft der Amateure in den Standardtänzen für die Wittenerin Virginia Lesniak und ihren Partner Philip Andraus. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und war ein würdiger Abschluss für eine herausragende Saison.
Das Duo, das für den Bostonclub Düsseldorf startet, schaffte es im Sportzentrum Berlin-Siemensstadt bis in die dritte Runde, scheiterte nur knapp am Einzug ins Semifinale. „Mit dem 14. Platz hatten wir vorab sicher nicht gerechnet“, so Virginia Lesniak. „Uns haben immer alle gesagt, wir seien ja eigentlich eher ein Lateinpaar - also sind wir ganz entspannt nach Berlin gefahren, ohne die ganz großen Erwartungen an die DM zu haben“, so die 26-Jährige.
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Lob von Bundessportwart Michael Eichert
Doch für die Kombination Andraus/Lesniak lief es bei den Titelkämpfen in der Hauptstadt weit besser als gedacht - vielleicht war die Lockerheit, mit dem das Gespann in den letzten bedeutenden Wettkampf des Jahres ging, der Schlüssel zum Erfolg. Als am Ende der dritten Runde feststand, dass es über Rang 14 nicht hinausgehen würde und das Semifinale ohne das Bostonclub-Duo stattfinden würde, kam Bundessportwart Michael Eichert zu den Wahl-Düsseldorfern und lobte sie für ihren Auftritt. „Er fand es schade, dass wir nicht ins Halbfinale kamen. Seiner Ansicht nach wäre das drin gewesen“, so Virginia Lesniak.
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DM-Titel geht überlegen an Stuttgarter Paar
Während die Wittenerin Virginia Lesniak und ihr Partner Philip Andraus mit ihrem Abschneiden als 14. der Standard-DM durchaus zufrieden waren, sorgte im Finale ein Paar aus Baden-Württemberg für die ganz großen Aha-Momente. Tomas Fainsil und Violetta Posmetnaya (TSC Astoria Stuttgart) sicherten sich überlegen den DM-Titel, gewannen in Berlin alle fünf Tänze mit der Bestnote.
Auf dem zweiten Platz landeten Alexandru Ionel und Patricija Belousova vom Bielefelder TC Metropol, die Emil-Daniel Leonte und Kristina Limonova (TSZ Stuttgart-Feuerbach) auf den Bronzerang verwiesen. Die Deutschen Jugendmeister Egor Ionel und Rita Schumichin (Art of Dance Köln) schafften den erhofften Sprung ins Finale, belegten dort den sechsten Platz.
„Für uns ist diese Platzierung ein riesiger Erfolg - immerhin sind wir gut zehn Plätze weiter vorne gelandet als im letzten Jahr“, gab die angehende Polizeibeamtin zu Protokoll. Vor den Augen ihres Wuppertaler Standard-Trainers Pavel Kurgan hatten sich Lesniak und Andraus nahezu von Tanz zu Tanz gesteigert.
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Schmerzhafter Zusammenstoß im Wiener Walzer
„Dabei hatte ich im Wiener Walzer noch ein besonderes Erlebnis, als es einen Zusammenstoß mit einer anderen Tänzerin gab. Wir sind mit den Köpfen aneinander gestoßen“, so Lesniak. „Eine gefühlte Ewigkeit stand ich auf der Fläche und wusste nicht, was los war. Dann konnte wir aber weitermachen.“ Rang 14 inmitten der deutschen Standard-Elite war letztlich ein schöner Trost für diesen schmerzhaften Moment.