Vor gut 600 Zuschauern unterliegt der KSV Witten dem SC Kleinostheim mit 9:13. Schon zur Pause ist das Bundesliga-Duell so gut wie entschieden.

Witten. Es passte beinahe alles an diesem ersten Bundesliga-Abend in der Husemann-Sporthalle in der neuen Ringer-Saison des KSV Witten 07. Über 600 Zuschauer sorgten für prächtige Stimmung beim Kampf gegen den SC Kleinostheim, die Gastgeber hatten die Zusatztribünen neu positioniert, das Duell auf der Matte mit aufwändiger Lichttechnik optimal präsentiert. Nur das sportliche Resultat fiel aus dem Rahmen - mit 9:13 kassierten die Ruhrstädter ihre zweite Saisonpleite.

„Das war ein verdienter Sieg für Kleinostheim“, stellte KSV-Trainer Fatih Sirin nüchtern fest, „wir haben einfach schon zu Beginn viel zu viele Punkte verloren.“ Dass die Gastgeber nicht optimal aufgestellt waren, nutzten die Unterfranken gnadenlos aus, führten schon nach den ersten fünf Duellen mit 11:1 und sorgten so für ziemliche Ernüchterung im Lager des siebenmaligen deutschen Mannschaftsmeisters. Der vor allem in den ersten Kämpfenksv witten fährt beim neuling pflichtsieg ein wieder einmal gewaltige Defizite offenbarte - das aus dem vergangenen Jahr bekannte Problem haben die KSV-Verantwortlichen zumindest in der ersten Saisonhälfte noch immer nicht in den Griff bekommen.

Eisenkrein und Stankovich mit schwachen Auftritten

Erstmals durfte Arthur Eisenkrein (57 F) mal wieder auf die Matte - und sorgte gleich für die erste satte Enttäuschung. Gegen den quirligen Adem Burak Uzun bekam er zwar die erste Oberlage zugesprochen, wurde aber flugs ausgekontert und lag ein paar Sekunden später mit 0:10 im Hintertreffen. „Das ging viel zu schnell. Sowas darf Arthur nicht passieren“, ärgerte sich Sirin. Mit 2:18 ging der Auftaktkampf verloren - vier Mannschaftspunkte für die Gäste, ein fataler Fehlstart. Der sich noch ausweitete, weil Simeon Stankovich (130 G) gegen Felix Radinger bei seiner 2:6-Niederlage kein probates Mittel fand, zu behäbig und ohne Druck kämpfte. Dass dann der junge Rumäne Florin Tita (61 G) beim 6:4 gegen den schlaksigen Jason Markgraf lediglich einen Zähler fürs Team abgriff, fand sein Trainer mit Recht zu dürftig. „Von Tita hatte ich mir mehr erhofft, da war eigentlich eine hohe Wertung eingeplant“, so Fatih Sirin. Der nach den folgenden Niederlagen von Ufuk Canli (98 F) und Ramzan Awtaew (66 F) mit den Seinen einen 1:11-Rückstand aufzuarbeiten hatte.

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Von ihm hatte sich Trainer Fatih Sirin mehr erhofft: Florin Tita (li., gegen Jason Markgraf) gewann lediglich mit 6:4, brachte nur einen Teamzähler aufs Tableau.
Von ihm hatte sich Trainer Fatih Sirin mehr erhofft: Florin Tita (li., gegen Jason Markgraf) gewann lediglich mit 6:4, brachte nur einen Teamzähler aufs Tableau. © Manfred Sander / FUNKE Foto Services GmbH

KSV zaubert überraschend Ukrainer Mamutov aus dem Hut

Zwar folgten im zweiten Abschnitt vier Siege für die KSV-Ringer, die allerdings fielen - bis auf den vom überraschend aufgebotenen Fevzi Mamutov (71 G; 16:0) - nicht deutlich genug aus. Nico Brunner (86 G) brachte lediglich zwei Teamzähler aufs Tableau, die beiden 75-kg-Ringer Ibro Cakovic (Freistil) und Ilie Cojocari (gr.-röm.) nur jeweils einen. Zudem verlor Alexander Storck (80 F) sein Saisondebüt gegen Markus Plodek mit 0:4, schlug sich aber durchaus beachtlich.

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„Von einigen war das heute gegen ein starkes Kleinostheimer Team einfach zu wenig“, monierte KSV-Coach Fatih Sirin. Der anfänglich satte Rückstand war nicht mehr zu kitten. „Positiv war der Auftritt von Fevzi Mamutov, auch wenn er am Ende ein wenig eingebrochen ist. Aber generell war er heute neben Ufuk Canli, der immerhin gut gefightet hat, einer der Lichtblicke“, bilanziert der 40-Jährige den Abend.