Rüdinghausen. Ein brisantes A-Liga-Duell liefern sich TuRa Rüdinghausen und der VfB Annen. Am Ende gibt es fünf Platzverweise und einen 3:1-Heimsieg.

Ein denkwürdiges Lokalduell liegt hinter TuRa Rüdinghausen und dem VfB Annen 19. Fünf rote Karten verteilte Schiedsrichter Christian Müller (SuS Wilhelmshöhe) am Samstag bei TuRas 3:1 (1:1)-Erfolg. Gleich vier davon gingen auf das Konto des Lokalrivalen aus Annen.

„So etwas habe ich in meinen ganzen Jahren als Spieler oder Trainer noch nicht erlebt. Was der Schiedsrichter dort abgezogen hat, war eine One-Man-Show über 90 Minuten“, ärgert sich Matthias Jabsen vom VfB nach der 1:3-Niederlage im Derby.“ Christian Müller ist ein Name, den ich am besten nie wieder lesen will, wenn es um die Schiedsrichteransetzung für ein Spiel meiner Mannschaft geht“, so Jabsen. Dass ein Derby eine gewisse Spielhärte mit sich bringt, sollte klar sein. 15 gelbe Karten belegen aber eine überzogen hart geführte Begegnung zwischen den beiden Lokalrivalen. „Ich kann nicht verstehen, wie in einem solchen Spiel dieser Schiedsrichter angesetzt werden kann. Er hat uns nicht nur das Spiel kaputt gemacht, sondern auch die kompletten nächsten Wochen. Vier meiner Spieler sind jetzt natürlich erstmal gesperrt“, regt sich Jabsen auf.

TuRa-Trainer Kordel verteidigt Schiedsrichter-Entscheidungen

Im Gegensatz zu seinem Trainerkollegen schätzt TuRa-Trainer Fabian Kordel die Leistung des Schiedsrichters jedoch ganz anders ein: „Ich äußere mich in der Regel eigentlich überhaupt nicht über Schiedsrichterleistungen, aber ich muss heute sagen: Jede rote Karte, die der Schiedsrichter gegeben hat, war vollkommen unstrittig. Es war ein umkämpftes und hart geführtes Spiel und ich kann auch verstehen, wenn 15 gelbe Karten im Spielbericht schon komisch aussehen. Trotzdem kann man dem Schiedsrichter meiner Meinung nach keinen großen Vorwurf machen“, so der siegreiche Rüdinghauser Coach.

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Aus sportlicher Sicht ging Rüdinghausen aus seinem Negativlauf mit nur einem Punkt aus den vorigen vier Spielen in das Derby. Das merkte man TuRa auch deutlich an: „Wir waren verunsichert und haben nicht gut ins Spiel gefunden. Mit dem 1:0 haben wir dann aber die nötige Ruhe hereinbekommen“, so Kordel.

Da ging es noch friedlich zu: Schiedsrichter Christian Müller, an dem sich später die Geister gewaltig schieden, führt die beiden Wittener Teams auf den Platz.
Da ging es noch friedlich zu: Schiedsrichter Christian Müller, an dem sich später die Geister gewaltig schieden, führt die beiden Wittener Teams auf den Platz. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Sieweke-Elfmeter sorgt für das 2:1

Nach einem schönen Angriff über die rechte Außenbahn stand Leonard Stolpe in der Mitte goldrichtig und brachte seine Farben in Führung. Kurz vor der Pause glich Vincent Holthaus dann für die Gäste zum 1:1 aus.

Der zweite Spielabschnitt war wieder von vielen Zweikämpfen geprägt. Durch einen Elfmeter von Brian Sieweke ging Rüdinghausen in der 72. Minute in Führung. Deppe erzielte kurz vor Schluss dann auch den 3:1-Endstand.

Torfolge: 1:0 Stolpe (23.), 1:1 Holthaus (38.), 2:1 Sieweke (72., FE), 3:1 Deppe (90.+6).

Rote Karte: Weber (29., VfB), Marmulla (90., VfB).
Gelb-Rote Karte: Harbecke (25., TuRa) - Miller (62., VfB), Holthaus (90., VfB).