Die Bundesliga-Serie startet für die Ringer des KSV Witten 07 mit dem NRW-Duell beim RC Düren-Merken. Der Clubchef fiebert dem Auftakt entgegen.

Witten. Ein Dreivierteljahr saßen die Ringer des KSV Witten 07 quasi auf dem Trockenen - so lange pausiert nun mal die Bundesliga. Am Samstag (19.15 Uhr) dürfen die Kampfsportler aber wieder zeigen, was sie können. Zum Auftakt der neuen Saison geben die Ruhrstädter ihre Visitenkarte beim RC CWS Düren-Merken ab. Vor dem Duell mit dem einzigen Konkurrenten aus Nordrhein-Westfalen gab der Vorsitzende Thomas Altstadt (52) im Gespräch mit WAZ-Sportredakteur Oliver Schinkewitz seine Einschätzung zur sportlichen Lage seines Clubs.

Seit dem 29. Dezember gab es keinen Bundesliga-Kampf mehr für Ihren KSV Witten 07 - jetzt beginnt die Saison 2019. Sind Sie froh, dass es wieder losgeht?

Altstadt: Auf jeden Fall. Jetzt hat man wieder so richtig Lust darauf. Nach dem Saisonende ist man zwar froh, dass man eine Weile abschalten kann und nichts sehen oder hören muss, jetzt freuen wir uns aber alle auf den Auftaktkampf.

In der vorigen Saison ein zuverlässiger Punktesammler: Wittens Nico Brunner (oben).
In der vorigen Saison ein zuverlässiger Punktesammler: Wittens Nico Brunner (oben). © Manfred Sander

Bei der Weltmeisterschaft waren drei KSV-Ringer im Einsatz, kamen aber nicht in die Nähe der Medaillen. Was sagen Sie zu deren Abschneiden?

Leider lief es in Kasachstan ja nicht so gut für unsere Sportler. Oft ist ja auch bei einem so großen Turnier das Losglück entscheidend. Und bei Daniel Aleksandrov etwa war es sehr unglücklich, dass er gegen den russischen Doppel-Olympiasieger kämpfen musste. Auch Maxim Vasilioglo und Robert Baran hatten nur kurze Auftritte - aber so ist das nun mal, wenn man auf die absolute Weltelite trifft.

Was denken Sie, ist am Samstag gegen Düren-Merken für Ihre Mannschaft drin? Wird es direkt ein ganz spannendes Duell?

Davon gehe ich wirklich aus. Wir haben uns unseren Gegner genau angeschaut und was sich bei ihm getan hat in der Pause. Dort sind zwölf neue Ringer verpflichtet worden, darunter richtig gute Akteure. Wir müssen da schon einen guten Tag haben, wenn wir gewinnen wollen. Vielleicht kommt es darauf an, wie die Ausländer der beiden Teams gegeneinander ringen. Wir gehen erstmal davon aus, dass Düren-Merken seine beste Mannschaft aufbietet.

Der Bulgare Daniel Aleksandrov (hinten) schlug im Vorjahr großartig ein beim KSV Witten 07.
Der Bulgare Daniel Aleksandrov (hinten) schlug im Vorjahr großartig ein beim KSV Witten 07. © Manfred Sander

Die Zielsetzung bei Ihnen ist klar formuliert - das Erreichen des Viertelfinales soll es zumindest sein?

In diese Richtung sollte es schon gehen für unsere Mannschaft. Immerhin haben wir uns in der Pause personell verstärkt, stehen jetzt schon besser da als im Vorjahr. Damals hatten wir Glück, dass Daniel Aleksandrov so hervorragend eingeschlagen ist. Ich bin gespannt, wie das diesmal bei den Neuen sein wird. Vor allem von unserem Rumänen Florin Tita verspreche ich mir in den unteren Greco-Gewichtsklassen eine Menge. Er war immerhin Vize-Europameister.

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Und die Ringer aus dem eigenen KSV-Stall? Wie sind da Ihre Erwartungen?

Ich weiß, dass die Jungs zumindest voll im Saft stehen. Alle haben unter Fatih Sirin gut und kontinuierlich trainiert. Nico Brunner hatte im letzten Jahr schon eine starke Saison, er macht einen guten Eindruck. Gleiches trifft auf Ibro Cakovic oder Simeon Stankovich zu. Wichtig ist, dass wir jetzt mit unserem Kader wesentlich flexibler sind, taktisch besser variieren können. Ein Gensche Gereev etwa entwickelt sich prächtig - er wird in dieser Saison bestimmt seine Chance bekommen.

Viele Neuerungen beim Ringer-Bundesligisten

Den ersten Heimkampf bestreitet der KSV Witten 07 in der neuen Saison erst am 19. Oktober in der Husemann-Sporthalle gegen den SC Kleinostheim. Durch den Rückzug des TV Aachen-Walheim, auf den man am zweiten Kampftag getroffen wäre, entstand diese „Lücke“ im Terminkalender. Nach dem Auftritt in Düren müssen die Witten schon am Donnerstag (3. Oktober, ab 15 Uhr) beim ASV Mainz 88 ‘ran.

Pünktlich zum Start in die Bundesliga-Saison ist wie geplant auch die neue Internetseite des KSV Witten 07 fertig geworden. Dort finden die Anhänger des siebenmaligen Deutschen Meisters alles Wissenswerte rund um die Ringsportler (www.ksv-witten.de). Auch bei den Heimkämpfen in der Husemannhalle will der Club mit der Zeit gehen, setzt laut Thomas Altstadt auf mehr Show, neue Ton- und Lichttechnik.

Der KSV Witten hatte zuletzt klargestellt, dass man bis zum Jahr 2023 Deutscher Meister werden möchte. Wie stehen die Chancen, dass man bei den Neuverpflichtungen dann auch mal einen Top-Ringer an Land ziehen kann?

Sowas spielt in unseren Überlegungen durchaus eine Rolle. Wer ganz oben mitmischen will, muss auch mal einen Hochkaräter verpflichten. Bei uns genießt aber auch weiterhin die Nachwuchsarbeit Priorität. Beides zusammen kann funktionieren. Wenn wir erfolgreich sind, steigen auch die Chancen, zusätzliche Sponsoren an uns zu binden.