Tokio (JP). Bis ins Finale der Judo-WM schafft es der für die SU Annen in der Bundesliga kämpfende Matthias Cassé. Erst ein Israeli kann ihn stoppen.

Mit seinen gerade mal 22 Jahren ist dem belgischen Judoka Matthias Cassé am Mittwoch der größte Coup in seiner noch jungen Karriere gelungen. Der Mann, der in der Bundesliga für die Sport-Union Annen auf die Matte geht, holte sich bei der Weltmeisterschaft in Tokio die Silbermedaille in der Klasse bis 81 Kilogramm.

„Das war eindrucksvoll. Ich freue mich für Matthias, dass er ein so starkes Turnier gekämpft hat“, erklärte Annens Trainer Stefan Oldenburg nach der Medaillen-Entscheidung anerkennend. Sein belgisches Bundesliga-Ass hatte auf dem Weg ins Finale eine ganze Reihe von hochkarätigen Judoka aus dem Weg räumen müssen - nur am Israeli Sagi Muki, der schon mehrfach bei Grand-Slam-Turnieren ganz oben auf dem Podest gestanden hatte, scheiterte Cassé in Tokio.

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Dreimal geht’s für Cassé in „Golden Score“

Zu Beginn stand der 22-jährige amtierende Europameister nach einem Freilos dem Chinesen Lasai Zha gegenüber und gewann das Auftaktduell nach 3:41 Minuten vorzeitig mit Ippon. In der zweiten Runde gegen den Italiener Antonio Esposito musste Matthias Cassé dann erstmals in den „Golden Score“. Doch die stärkeren Nerven hatte der Belgier - nach 35 Sekunden der Verlängerung gelang dem Halbmittelgewichtler die entscheidende Wertung.

Den Sieg im Viertelfinale gegen den Deutschen Dominic Ressel feierte Annens Belgier Matthias Casse (re.) überschwänglich.
Den Sieg im Viertelfinale gegen den Deutschen Dominic Ressel feierte Annens Belgier Matthias Casse (re.) überschwänglich. © Getty Images | Kiyoshi Ota

Im Achtelfinale stand Cassé dem Slowaken Filip Stancel gegenüber, mit dem er nur relativ wenige Probleme hatte. Nach knapp drei Minuten punktete der Belgier voll - der Ippon brachte ihn bereits in die Runde der letzten Acht. Dort allerdings wartete ein richtig schwerer Brocken mit dem ehemaligen Europameister Dominic Ressel (Kronshagen). Es entwickelte sich ein episches Duell mit dem 25-Jährigen, das auch in den „Golden Score“ ging - nach 7:03 Minuten Kampfzeit warf Cassé seinen Rivalen auf den Rücken, bejubelte den Einzug ins Semifinale.

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Dort war wieder Ausdauer gefragt, denn der SUA-Kämpfer musste gegen den Iraner Saeid Mollaei abermals in die Verlängerung, nahm aber auch diese Hürde nach 6:29 Minuten. Möglich, dass Matthias Cassé dann im Finale gegen Sagi Muki die entscheidenden Körner fehlten, um sich den Titel zu holen. Der Israeli hatte vorab nicht einen „Golden Score“ zu überstehen und warf den Belgier nach 2:39 Minuten.