Witten. Mit dem Doppelvierer wurde Julia Eichholz 2013 Weltmeisterin, jetzt ist die Ruderin des RC Witten erfolgreich mit dem Kettwiger Frauen-Achter.
Es ist das wohl packendste Duell, welches die Ruder-Bundesliga in der laufenden Saison zu bieten hat. Welcher Achter bei den Damen am Ende der insgesamt fünf Renntag die Nase vorn haben wird? Aktuell liegt der Havel-Queen-Achter aus Potsdam hauchdünn mit 23 Punkten in Front, am Samstag in Leipzig allerdings könnte der Amrop Ruhr-Achter aus Essen-Kettwig (22 Punkte) den Spieß umdrehen. Ihren Part dazu beitragen will in Sachsen auch Julia Eichholz vom RC Witten, die seit vier Jahren im Großboot aus dem Revier sitzt.
„Das ist schon was ganz anderes als im Zweier oder auch im Vierer zu fahren“, sagt die 25-Jährige. Vor allem, weil in der Achter-Bundesliga keine langen Strecken gefahren werden. Da sind es dann nicht ellenlange 2000 Meter für die acht Frauen plus Steuerfrau bzw. Steuermann - in der Liga wird gesprintet. Kurz und knackig, jeweils 350 Meter pro Rennen. „Das macht schon richtig Spaß. Da geht’s darum, eine Minute lang alles voll ‘reinzuknallen. Wenn es dann gerade so richtig anstrengend wird, ist es auch schon wieder vorbei“, sagt Julia Eichholz zur Charakteristik der Bundesliga-Rennen.
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Nach ihrem bislang größten Erfolg, dem Gewinn der U 23-Weltmeisterschaft mit dem Leichtgewichts-Doppelvierer in Linz 2013, legte die Hattingerin zunächst eine etwas längere Pause ein, wollte auch vom Leistungsrudern erstmal nicht mehr viel wissen und flog für ein Jahr nach Australien. Zurück in der Heimat allerdings konnte Eichholz ohne ihren Sport dann aber doch nicht viel länger sein. „Ein bisschen was wollte ich ja dann schon machen“, sagt die Studentin der Wirtschaftswissenschaften an der Bochumer Ruhr-Universität. Als ihre frühere Ruderkollegin Lisa Quattelbaum (Dortmund) dann mal anfragte, ob sich Julia Eichholz nicht vorstellen könnte, sich dem Kettwiger Achter-Team anzuschließen, war die Tür schnell geöffnet.
Sieg beim Duisburger Renntag
„Wir gehen in der Regel immer an den Wochenenden mit dem Achter aufs Wasser. Das ist ein guter Kompromiss, wenn man nicht mehr jeden Tag Leistungssport machen möchte“, sagt Eichholz. Unter der Woche wird in kleineren Gruppen trainiert - „weil einige eben inzwischen auch in Aachen oder in Köln studieren.“ Da sei es dann eben schwierig, alle Sportlerinnen unter einen Hut bzw. in ein Boot zu bekommen. „Der Achter hat schon eine ganz andere Dynamik als die kleineren Boote. Wenn alle das Gleiche machen, dann geht’s da schon ganz gut vorwärts“, sagt die frühere Weltmeisterin und lacht.
Beim Rennen in Duisburg feierte Eichholz mit ihren Kolleginnen den Tagessieg, bei den zwei anderen Renntagen lag der Achter aus dem Revier knapp hinter dem großen Rivalen von der Havel. Zuletzt in Hannover konnte die RCW-Sportlerin wegen ihres Urlaubs nicht mithelfen, am Samstag in Leipzig aber will Julia Eichholz wieder ganz vorne landen und in der Tabelle gleichziehen.