Athletin der SU Annen belegte nach der Einzelmedaille auch mit dem Team Rang drei. Jetzt genießt die Wittenerin die tolle Atmosphäre in Italien.
Witten. Zwei Bronzemedaillen und viele schöne Eindrücke hat Sarah Mäkelburg bei der 30. Universiade in Neapel gesammelt. Die Judoka der Sport-Union Annen, die in Neapel für die Kölner Universität startete, landete sowohl im Einzel als auch mit dem deutschen Team auf dem dritten Rang. Die 21-jährige Wittenerin kassierte in beidem Wettbewerben insgesamt nur eine Niederlage – gegen die spätere Einzelsiegerin Shiho Tanaka aus Japan.
„Das war klasse gestern“, rief Mäkelburg, die noch immer in Neapel weilt, am Montag ins Telefon. Die SUA-Athletin ist als Teamplayer bekannt und freute sich riesig darüber, am Sonntag im Mannschaftswettbewerb eine Medaille geholt zu haben. Natürlich für sich selbst. In erster Linie aber für ihre Mannschaftskolleginnen. Denn die hatten, anders als Mäkelburg, nicht bereits Edelmetall geholt. „Bei einigen war es knapp, weil sie im Einzel Fünfter oder Siebter geworden sind. Deshalb war es einfach cool, dass wir am Ende alle eine Medaille hatten“, sagt Mäkelburg. Selbstverständlich war dieser Erfolg nicht.
1:2-Rückstand im Kampf um Bronze
Nach zwei deutlichen Siegen gegen Chile und Kasachstan setzte es im Poolfinale eine Niederlage gegen Südkorea. Der 3:1-Erfolg gegen die Mongolei führte die deutsche Auswahl in den Kampf um Bronze gegen Brasilien. Und der hielt auch für Mäkelburg einen spannenden Moment parat. Denn als sie auf die Matte ging, da führte Brasilien mit 2:1 – es ging bereits um Alles oder Nichts. Doch auf die Wittenerin war Verlass. Sie siegte souverän und schnell in der 70 Kilogramm-Klasse. Renée Lucht (HU Berlin) machte anschließend im Schwergewicht alles klar. „Es hat sich hier in der letzten Woche ein großer Teamgeist aufgebaut“, so Mäkelburg. Entsprechend groß fiel der Jubel aus.
Für Mäkelburg war es die zweite Medaille. Sie hatte bereits im Einzel Bronze geholt. Nach der Halbfinal-Niederlage gegen die Japanerin Tanaka traf sie im Kampf um Bronze auf die starke Usbekin Gulnoza Matniyazova. „Ich habe sie zügig am Boden erwischt – dann war es vorbei“, sagt Mäkelburg. Die Wittenerin ist mit dem Gesamtergebnis zufrieden, gibt aber auch zu: „Nach dem Halbfinale war ich schon ein wenig enttäuscht.“ Denn Mäkelburg lieferte sich mit der späteren Gewinnerin ein Duell auf Augenhöhe, das erst im Golden Score zum Nachteil der Annenerin entschieden wurde. „Leider habe ich am Boden den entscheidenden Punkt abgegeben.“
Athleten wohnen auf Schiffen
Der sportliche Teil verlief in Neapel also nur fast perfekt. Das Drumherum jedoch ist kaum zu toppen. Angefangen bei der Eröffnungsfeier im Stadion San Paolo, an der rund 6000 Athletinnen und Athleten aus 118 Ländern teilnahmen, bis hin zu der Tatsache, dass die Athleten auf zwei Kreuzfahrtschiffen im Hafen untergebracht sind. Hier gab es am Sonntag auch die Medaillenfeier für die deutschen Judoka. „Die Atmosphäre ist einfach klasse. Man kommt auch mal mit Teilnehmern anderer Sportarten ins Gespräch“, sagt Mäkelburg.
Sie wird diese Woche noch in Italien verbringen und kann nun ganz entspannt die Stadt erkunden und sich andere Wettkämpfe anschauen. Am Montag standen Turmspringen und Tennis auf dem Programm. „Wir wollten einfach mal was anderes sehen.“ Zwischendurch wird hier und da auch selbst noch ein bisschen trainiert. Am Ende der Wettkämpfe wird Mäkelburg noch die Abschlussfeier besuchen.