Ubstadt-Weiher. Die SG Triathlon Witten startet verheißungsvoll als Sechster in die Bundesliga-Saison. Einen Schockmoment aber gibt es auf der Radstrecke.
Eigentlich alles wie immer am Hardtsee im Kraichgau. Zum vierten Mal schon fiel dort am Samstag der Startschuss für die Triathlon-Bundesliga. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen setzte sich Serienmeister EJOT-Team TV Buschhütten durch. Für die Mannschaften der SG Triathlon Witten verlief der Auftakt durchaus vielversprechend. Platz drei bei den Damen und ein sechster Rang bei den Herren konnten sich sehen lassen - vor allem, weil die Begleitumstände nicht gerade optimal waren.
Den Angriff auf den großen Titelhamster aus dem Siegerland müssen zumindest Wittens Triathletinnen zunächst einmal wieder verschieben und dann in Düsseldorf (23. Juni) einen neuen Anlauf wagen. Nur zu dritt angetreten hatten Marlene Gomez-Islinger, Annabel Knoll und Nina Rosenbladt (Platzziffer 41) keine Chance, dem TV Buschhütten auf die Pelle zu rücken, der alle drei Podiumsplätze absahnte. „Ohne Anja Knapp und mit der Belastung durch den EM-Start von Annabel Knoll am Abend zuvor war Rang drei eigentlich das optimale Resultat. Mehr war nicht zu erwarten“, fiel das Fazit von Teamchef Thomas Fehrs hier durchaus positiv aus. Hinter der Konkurrenz aus Potsdam wurde die SG Triathlon Witten guter Dritter, erreichte damit trotz der Personalsituation das Minimalziel.
Auch die Wittener Männer verkauften sich beim Rennen über die Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, fünf Kilometer Laufen) ordentlich, hätten im Endklassement sogar noch ein wenig weiter vorne landen können. „Wir hatten uns auch ein klein wenig mehr erhofft“, so Fehrs. Beeindruckend war am Samstagabend vor allem der Auftritt des erst 20-jährigen Csongor Lehmann. Der Ungar, der schon im vergangenen Jahr am Hardtsee ein großes Rennen geliefert und Platz zwei belegt hatte, schaffte das gleiche Kunststück bei starker Konkurrenz erneut. Am Tagessieg des Südafrikaners Richard Murray, immerhin Olympiavierter von Rio de Janeiro 2016 und früher selbst für das Triathlon-TEAM TG Witten in der Bundesliga im Einsatz, gab es aber nichts zu rütteln. Nach 49:12 Minuten feierte Murray einen überlegenen Start-Ziel-Sieg, 31 Sekunden dahinter folgte Csongor Lehmann, der Valentin Wernz (KiologlQ Team Saar/49:47) auf den Bronzerang verdrängte.
Starke Radzeit von Neuling Marcel Bolbat
„Überrascht hat mich unser Jüngster im Team, Marcel Bolbat“, so Thomas Fehrs. Der 18-jährige Hamburger hatte bei seinem Bundesliga-Debüt beim Schwimmen noch ein wenig Rückstand, lieferte dann allerdings in 24:27 Minuten die beste Radzeit des gesamten Feldes, belegte am Ende Rang 37. Dass es für die Wittener letztlich nicht mehr wurde als der sechste Platz in der Tageswertung, lag an einem Radsturz von Rückkehrer Jan Stratmann. Nach gutem Schwimmsplit fand sich der 24-Jährige in der ersten Radgruppe wieder, wurde dann allerdings in einen Sturz verwickelt. „Und das bei ca. Tempo 60“, so Thomas Fehrs. Stratmann aber wollte in seinem ersten Rennen im Wittener Trikot nach über zwei Jahren nicht vorzeitig aussteigen, biss trotz Hautabschürfungen und Schmerzen auf die Zähne. Nach 51:54 Minuten kam er auf Platz 47 ins Ziel - „die Zeit, die er verlor, hat uns am Ende rund 20, 25 Platzziffern gekostet“, rechnete der Sportliche Leiter hoch. Das Streichresultat lieferte der Däne Nicklas Roessner als 57. (52:17 min.).
Ganz vorne wurde es richtig knapp, denn auch zwei Akteure von Topfavorit Buschhütten stürzten mit dem Rad. Der Neuseeländer Ryan Sissons machte aber noch Boden gut, rettete den Siegerländern als 22. in diesem ersten Wettbewerb mit zwei Zählern Vorsprung hauchdünn den Tagessieg vor Triathlon Potsdam und dem KiologIQ Team Saar.