Matthias Jabsen übernimmt den VfB Annen ab der kommenden Saison. Die für ihn wichtigsten Personalien hat er direkt geklärt.
Witten. Der VfB Annen plant neu. Aber nur, und das ist dem neuen Trainer Matthias Jabsen ganz wichtig, nur auf der Trainerposition. „Es ist nichts offen, es ist alles geklärt. Ich habe mit den Neuzugängen telefoniert, ich habe mit den Spielern gesprochen. Alle wichtigen Leute bleiben“, sagt Jabsen. Nach einem Jahr Pause kehrt der Münsteraner zurück ins Trainergeschäft – aber nicht in der Nachwuchs-Bundesliga, sondern in der Kreisliga A. Beim VfB Annen wird Jabsen Nachfolger von Horst-Dieter Obermeier.
Beim Saisonabschluss gegen den Portugiesischen SV am Sonntag ist Obermeier nicht dabei, er ist im Urlaub. Silvester Pogledic hat die Verantwortung an der Linie, Anstoß ist um 15 Uhr an der Westfalenstraße. Eigentlich hatte der VfB weiter mit Obermeier geplant, in den vergangenen Tagen kam es dann aber doch zur Trennung.
Obermeier wird auf dem Vereinstag im Sommer verabschiedet
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„Ich hatte vier schöne Jahre, mit guten Tabellenplätzen“, sagt Obermeier, „auch wenn die Rückrunde jetzt nicht so gut war. Aber einige Spieler hatte ich zehn Jahre bei mir, da kommt es zu Abnutzungserscheinungen – und deshalb haben wir uns entschlossen, uns zu trennen.“ Das sei auch nötig gewesen, um Spieler in Annen zu halten. Auch, weil Obermeier zuletzt beruflich stark eingeschränkt war.
Zuletzt sei es schwierig gewesen, einen geregelten Trainingsbetrieb zu schaffen, meinte Silvester Pogledic. Obermeier war zuletzt oft auf Montage, fehlte beim Mittwochstraining. „Da war zuletzt viel zu tun und das wird auch nicht weniger“, sagt Obermeier dazu – auch deshalb die Trennung. Obermeier wird im Sommer noch offiziell verabschiedet. Sein Nachfolger ab Vorbereitungsstart heißt Matthias Jabsen. Der hat schon jetzt mit Hochdruck die Arbeit aufgenommen.
Jabsen hat eine eindrucksvolle Trainer-Vita
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„Ich hatte ein Jahr Pause und es geht mir gut“, sagt Jabsen, „aber wenn ich etwas mache, dann gehe ich das mit hundert Prozent Leidenschaft an – und das erwarte ich auch von allen anderen.“
Jabsen war als Spieler für Preußen Münster in der Oberliga aktiv, als Trainer in Witten in Bommern und Rüdinghausen (noch zu Westfalenligazeiten mit Thorsten Legat) und in der Jugend des FSV Witten. Vor allem aber arbeitete er, sechs Jahre lang hauptberuflich, als Trainer im Jugendbereich, unter anderem beim MSV Duisburg. Zuletzt war der A-Lizenzinhaber bis 2018 Trainer des U17-Bundesligisten Hombrucher SV. Und jetzt Annen.
Trainerteam: Hirmke und Röttich werden wichtig
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Bennit Hirmke soll dort Jabsens spielender Co-Trainer werden. Wichtig war für Jabsen auch das Funktionsteam drumherum: Marcel Röttich bleibt nicht nur als Physiotherapeut, er wird auch die Aufgabe des Koordinations- und Stabilisationstrainers übernehmen.
Auch auf die Unterstützung der Familie Thume kann er weiter zählen. „Das ist ja nicht selbstverständlich bei einem A-Ligisten“, sagt Jabsen, „dass sich da jemand um die Trikots kümmert, um die Spielberichte, und das alles ehrenamtlich.“
Auch er betont: „Ich muss das nicht machen, aber ich mache es von ganzem Herzen.“
Jabsen: Aufstieg wird kein Selbstläufer
Seine Ziele? „Erfolgreich Fußball spielen“, und das definiert er so: „Maximaler Erfolg wäre Platz eins, aber auch Platz drei kann ein Erfolg sein. In einer Saison kann so viel passieren…“, meint er und rückt die Erwartungen gerade: „Selbst wenn man die besten Spieler hat, muss man auch ein Team auf den Platz stellen. Mit Herbede, Stockum, Rüdinghausen in einer Liga – das wird eine spannende Sache mit vielen Lokalduellen. Man kann nicht einfach sagen: Wir schaffen das jetzt endlich.“
Alle durch den Trainerwechsel entstandenen Fragen sind laut Jabsen geklärt. Sonntag vor dem Spiel stellt er sich der Mannschaft vor.
90 Minuten später ist dann die Ära Obermeier beim VfB Annen beendet – und die Amtszeit von Matthias Jabsen beginnt.