Witten. . In der ersten Qualifikationsrunde kommt das Aus für den jüngsten Teilnehmer des Ostermann-Cups. Grewal will später in die Top 100 der Welt.
„Einfach mal ‘reinschnuppern und schauen, wie das so ist“, wollte Mohjit Grewal beim Ostermann-Frühlingscup der Sport-Union Annen. Der 14-Jährige, der für den TC Eintracht Dortmund (Jugend) und den TC Iserlohn (Senioren) aufschlägt, bestritt in der Qualifikation am Kälberweg sein erstes Turnier bei den Männern und scheiterte dort am Bommeraner Vincent Idel (TC Grün-Weiß Bochum).
Sein Ziel, in beiden Sätzen nicht „zu Null“ zu verlieren, hatte er auf jeden Fall erreicht. „Vincent war einfach einen Tick besser, da spielt dann auch die Erfahrung auf diesem Niveau eine Rolle“, so Grewal. „Am Ende hat im zweiten Satz der Rücken ein wenig Probleme gemacht, daher wurde es dann auch so deutlich“, erklärt der Wittener, der beim TC Hohenstein das Tennisspielen lernte, die 5:7, 1:6-Niederlage.
Training bei Stefan Weber in Iserlohn
Für den jüngsten Spieler im knapp 50 Teilnehmer starken Feld beim Ostermann-Frühlingscup war das Ausscheiden kein Problem. „Dann versuche ich es eben im nächsten Jahr wieder“, schaut Mohjit Grewal schon nach vorn. Am kommenden Wochenende wird er sich wohl wieder mit einem älteren Konkurrenten messen müssen - dann hilft er in der Iserlohner Viertvertretung aus. Normalerweise spielt er in der „Dritten“ für die Sauerländer - immerhin schon auf Südwestfalenebene.
Zum Tennis kam der Wittener ebenso wie sein älterer Bruder Sanjit und seine jüngere Schwester Shaleena durch Großvater Dr. Parminder Grewal, selbst ein begeisterter Spieler. Als er zum ersten Mal seinen Bruder zu einem Spiel begleiten wollte, bekam er aber von der Trainerin vorgehalten: „Du bist noch zu klein. Du darfst noch nicht.“ Als Vierjähriger durfte Grewal dann aber seine ersten Bälle auf der Anlage am Hohenstein schlagen. Den ersten Turniersieg feierte der talentierte Rechtshänder dann mit sieben Jahren.
Alle drei Wittener schon ausgeschieden
Der Wechsel zum TC Rot-Weiß Hagen 2014 brachte ihn dann ein gutes Stück voran, maßgeblich an der Ausbildung beteiligt war der einstige bulgarische Davis-Cup-Spieler Simeon Ivanov. Seit dem vorigen Jahr trainiert Mohjit Grewal nun vornehmlich bei Stefan Weber in Iserlohn und will möglichst bald den nächsten Schritt auf der Tennis-Karriereleiter machen.
„Irgendwann“, so der selbstbewusste 14-Jährige, „möchte ich in der Weltrangliste unter den besten 100 stehen.“ Ein langer, harter Weg liegt da noch vor dem Wittener, der zumindest beste körperliche Voraussetzungen mitbringt, schon 1,87 Meter misst und bei Schuhgröße 49,5 auf großem Fuß lebt. „Vielleicht gehe ich später in die USA und spiele da an einem College“, wäre Grewal, der Medizin studieren möchte, einem Sportstipendium in den Staaten nicht abgeneigt.
Sein Bezwinger Vincent Idel verlor in Runde zwei der Qualifikation gegen Lasse Muscheites (Oldenburg) mit 2:6, 1:6, der Wittener Ben Schneider scheiterte dort nach einem 6:2, 6:2 über Laurin Mekaj (Leverkusen) an Maximilian Özcelik (Wanne-Eickel).