Witten. . Der vierte Sieg in Serie gelingt den Judoka der SU Annen mit dem 9:5 über den JC 66 Bottrop. Schlüsselduelle gehen an die Gastgeber.

9:5SU Annen - JC 66 Bottrop

Allmählich können sich die Verantwortlichen beim Judo-Bundesligisten Sport-Union Annen daran machen, die Planung für die Teilnahme am Endrunden-Turnier in Angriff zu nehmen. Denn auch am vierten Kampftag in der Nordstaffel wahrten die SUA-Männer ihre weiße Weste, distanzierten im Revierderby den JC 66 Bottrop am Ende klar mit 9:5 (81:50).

„Das war jedenfalls ein ganz wichtiger Schritt für uns. Sollte uns jetzt auch am kommenden Wochenende ein Sieg in Spremberg gelingen, dann sieht es wirklich schon sehr gut aus“, verbreitete ein rundum zufriedener Annener Trainer Stefan Oldenburg Zuversicht. „Es ist einfach alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen hatten. Auch wenn der Kampfverlauf am Ende sicherlich knapper war als es das Ergebnis aussagt“, so der 30-Jährige.

SUA-Niederländer holen vier alle Zähler

Die Schlüsselduelle, da war sich Oldenburg mit seinem Bottroper Trainerkollegen Markus Wallerich einig, fanden in den Gewichtsklassen bis 60 bzw. 73 Kilogramm statt. Dort sorgten aus Annener Seite jeweils zweimal Jens Malewany und der Niederländer Sam van’t Westende für enorm wichtige Punkte - das war beinahe schon die halbe Miete auf dem Weg zum vierten Sieg in Serie für den Nord-Spitzenreiter.

Tobias Pahnke, SU Annen, lässt sich nach seinem Auftaktsieg von den Fans feiern.
Tobias Pahnke, SU Annen, lässt sich nach seinem Auftaktsieg von den Fans feiern. © Bastian Haumann

Um sich möglichst viele Optionen zu verschaffen gegen einen starken Gegner aus Bottrop, hatten Stefan Oldenburg und Marcel Haupt gleich drei Judo-Asse aus dem Nachbarland ins Aufgebot beordert. Neben van t’Westende gingen auch Mistral Janssen (90 kg) und Sjors Riddersma (100 kg) über die Waage. Die Bilanz der Niederländer konnte sich sehen lassen: Alle vier Duelle gingen auf das Konto der SU Annen. „Das war natürlich auch ein Schlüssel zum Erfolg“, wie Oldenburg feststellte.

Riddersma-Gegner disqualifiziert

Schon der erste Durchgang verlief vor über 300 Zuschauern wie maßgeschneidert aus Sicht der Annener. Der Ex-Bottroper Tobias Pahnke punktete im Schwergewicht nach rund einer halben Minute gegen Sebastian Wendt, ehe Andreas Altergott (-81 kg) dem Niederländer Kevin Bakker gratulieren musste. Maxime Junghänel (-66 kg) profitierte bei seinem Sieg von drei Bestrafungen für JC-66-Kämpfer Jan Tefett, danach zog Martin Garic im 100-kg-Duell mit dem zweiten Niederländer in Reihen der Gäste, Jelle Snippe, den Kürzeren. Die drei folgenden Vergleiche endeten allesamt mit einem SUA-Erfolg: Sam van’t Westende zwang in einem rassigen Kampf den Deutschen 73-kg-Meister Hamsat Isaev in die Knie, danach siegten auch Mistral Janssen (-90 kg) und Jens Malewany mit einem schulmäßigen Fußstoppwurf - 5:2, das war schon die halbe Miete.

Acht Kämpfe, acht Siege: Jens Malewany (re., SU Annen) war auch von Kalala Ngoy nicht zu stoppen.
Acht Kämpfe, acht Siege: Jens Malewany (re., SU Annen) war auch von Kalala Ngoy nicht zu stoppen. © Bastian Haumann

Wie schon in den Begegnungen zuvor konnte die SUA zur Pause nahezu gleichwertig wechseln. Mit Sjors Riddersmas vorzeitigem Erfolg gegen Artur Vartanjan, der nach einem unerlaubten Griff zum Bein disqualifiziert wurde, sowie dem Punkt von Leon Philipp (-66 kg) hatte Annen beim zwischenzeitlichen 7:3 (Andreas Altergott unterlag auch in seinem zweiten Gefecht) zumindest ein Remis schon in der Tasche. Nach der neuerlichen, einkalkulierten Niederlage für Martin Garic gegen den bärenstarken Snippe war es dann an van t’Westende, für die Entscheidung gegen Isaev zu sorgen. Zwar verletzte er sich zu Beginn leicht am linken Sprunggelenk, punktete dann aber eindrucksvoll mit einem Talfallzug, brachte den Vorsprung über die Zeit. Punkt Nummer neun besorgte zum Abschluss Jens Malewany nach einem Zehn-Sekunden-Erfolg gegen Ngoy. „Jens hat ebenso wie Sam herausragende Kämpfe geliefert. Ich bin stolz auf die Jungs. Alle haben richtig Bock in dieser Saison, ziehen großartig mit“, so Oldenburg.