Utrecht (NL). . Nachwuchs-Ringer des KSV Witten 07 bringen vom internationalen Turnier in den Niederlanden dreimal Edelmetall mit.
Mit zehn Nachwuchsringern nahm der KSV Witten 07 am traditionellen internationalen Turnier des „UKV De Halter“ im niederländischen Utrecht teil. Es war eine harte Prüfung, der sich die jungen Akteure aus der Ruhrstadt dort stellen mussten, denn die Qualität des Turniers war einmal mehr auf sehr hohem Niveau. Aus über 20 Nationen waren rund 650 junge Sportler angereist, u.a. eine starke Delegation aus den USA. Immerhin auf drei Medaillen brachten es die Talente des KSV, doch auch die weiteren Platzierungen konnten sich sehen lassen.
Gold ging in der männlichen A-Jugend an Noah Englich (51 kg). Dabei brauchte der Deutsche Meister allerdings etwas Glück, musste er doch bei seinen fünf Begegnungen eine überraschende Schulterniederlage hinnehmen. Doch vier Erfolge standen dagegen, so dass er am Ende trotzdem die Nase vorn hatte. Die nächsten drei Ringer dieser Klasse besiegten sich untereinander und hatten so jeweils drei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto – u. a. auch Wittens Kutkagan Öztürk, der mit Englich gemeinsam in der Klasse startete und gegen seinen Vereinskameraden zwar nach Punkten unterlag, US-Ringer Otto Cate-Cribari aber schulterte. Der hatte seinerseits Noah Englich auf Schultern besiegt, nachdem der Wittener eigentlich sicher geführt hatte. So wurde Öztürk aufgrund des komplizierten Platzierungssystems am Ende nur Vierter in dieser Kategorie.
Gensche Gereev unterliegt erst im Finale
Für Medaille Nummer zwei war Gensche Gereev (71 kg) verantwortlich, der sich unter 23 Teilnehmern – ebenfalls in der A-Jugend - prächtig schlug und in seinen sieben Begegnungen sechsmal siegreich blieb. Seine Finalniederlage (0:8) gegen den Ungarn Kovacs war ebenso eindeutig wie umstritten. Nicht nur er selbst sah sich in einigen Situationen durch das Kampfgericht nicht korrekt bewertet. Dennoch überwog die Freude über „Silber“, hatte er in den Poolkämpfen doch einige „Hochkaräter“ aus dem Weg geräumt.
Nach längerer Wettkampfpause war Andreas Zenger (A-Jugend, 55 kg) wieder mit von der Partie. Mit seinen Auftaktsiegen zeigte er, dass wieder mit ihm zu rechnen ist. Am Ende wurde es Rang fünf. Alex Boric (A-Jugend, 80 kg) arbeitet weiter daran, sich in der neuen Alters- und Gewichtsklasse zurecht zu finden. Doch seine Gegner aus den USA und Frankreich waren ihm noch einen Tick voraus.
Enttäuschung für Lotta Englich
Ein tolles Turnier zeigte der junge Mika Labes (35 kg, C-Jugend) bei seinem ersten internationalen Auftritt mit Rang fünf. Mit etwas Glück hätte er durchaus weiter vorn landen können, denn nach zwei Siegen in den ersten Kämpfen verlor er gegen den späteren Drittplatzierten nur knapp. Im Finalkampf um Platz fünf setzte sich Labes gegen den Dänen Ulriksen mit technischer Überlegenheit durch. Ilias Stuckas (29 kg) musste in der gleichen Altersklasse Lehrgeld zahlen – nach einem Sieg musste er sich der internationalen Konkurrenz zweimal geschlagen geben.
Bei den drei KSV-Amazonen gab es unterschiedliche Resultate – bedingt u. a. dadurch, dass mit Emily Weiß und Dilara Bayrak zwei Athletinnen nach längerer Verletzungspause erstmals wieder einen Wettkampf bestritten. Dabei durfte Dilara Bayrak mit einem Sieg und einer Niederlage und damit Silber in der Klasse „Girls 18 bis 20 Jahre (76 kg)“ durchaus zufrieden sein. Emily Weiß (16-18 J., 61 kg) kam nur sehr schwer in die Kämpfe und brachte nur einen Sieg zustande - Rang sechs. Die Dritte im Bunde, Lotta Englich (12-14 J., 50 kg), war mit sich selbst ebenso unzufrieden wie ihre Trainer - nach zwei Niederlagen war das Turnier für sie schon vorüber.
Drei Tage Trainingslager nach dem Turnier
Insgesamt zog das Trainerteam mit Nina Kahriman, Szabolcs Hatos-Dragut und Mirko Englich ein positives Fazit: „Turniere dieser Art sind für die jungen Akteure wichtig und wertvoll, egal ob durch Siege oder Niederlagen“, erklärten sie nach Abschluss der Veranstaltung.
Ein Teil der Aktiven wie auch der Trainer des KSV machten dann in Utrecht noch „Überstunden“. Nach dem Turnier stand noch ein dreitägiges internationales Trainingslager auf dem Programm, wo am ringerischen Feinschliff der jungen Sportler gearbeitet wurde. Nicht minder wichtig war allerdings das gegenseitige Kennenlernen und Freundschaften schließen über die Nationengrenzen hinweg.