Witten. . Nicht nur Judoka, Ringer und Ruderer prägen das Bild der Wittener Sportlerehrung. Ein Nachwuchsturner berichtet von seinem WM-Traum.

Graziös kam der Abend der Sportlerehrung durch den Stadtsportverband bisweilen daher, dann auch ein wenig martialisch, vor allem aber sehr unterhaltsam. Die Auszeichnung der besten Aktiven des abgelaufenen Kalenderjahres machte vor allem eines deutlich: In der Ruhrstadt ist das Vereinsleben enorm weit gefächert - eine so breite Palette an Sportarten gab es zu diesem Anlass selten.

Hatten in den vergangenen Jahren die erfolgreichen Judoka, Ringer und Ruderer die Wittener Ehrungsveranstaltung klar dominiert, war diesmal auch genug Raum für weitere Sportarten, die sonst nicht so viel Raum einnahmen. So konnten sich diesmal u. a. auch die jungen Nachwuchskegler der Sport-Union Annen für ihren Meisterschaftsgewinn ebenso feiern lassen wie Fecht-Talent Mika Student (tritt für den VfL Bochum an), der sich in seiner Altersklasse auf Landesebene durchgesetzt hatte. „In diesem Jahr möchte ich eine Medaille bei der Deutschen Meisterschaft“, verriet der Hevener im Gespräch mit Moderator Philip Raillon. Auch die Tischtennis-Mädchen der DJK Blau-Weiß Annen, die es im vorigen Jahr immerhin geschafft hatten, im Teamwettbewerb auf nationaler Ebene Platz vier zu erreichen, wurden geehrt. Und die nächsten Ziele haben die Wittenerinnen auch schon klar vor Augen: „Diesmal wollen wir bei der DM aufs Treppchen kommen“, machte Lisa Straube klar. Überdies steht die 17-Jährige kurz davor, mit dem Annener Damen-Team in die 3. Bundesliga aufzusteigen.

Trainings-Aufwand beeindruckt Bürgermeisterin

Bürgermeisterin Sonja Leidemann dankte allen Aktiven im Foyer des Stadtwerkehauses „für die herausragenden Leistungen. Das ist keine Selbstverständlichkeit.“ Matthias Kiehm, Vorsitzender des Stadtsportverbandes, würdigte ebenso das große Engagement vor allem bei den vielen jugendlichen Aktiven. „Es ist ja auch gar nicht so einfach, Sport, Schule und Privatleben in Einklang zu bringen.“ Als Nachwuchsturner Nikita Prohorov (10) von den 23 wöchentlichen Trainingsstunden berichtete, war die Bürgermeisterin ziemlich perplex. „Ich bemühe mich ja selbst, regelmäßig Sport zu machen - aber das ist wirklich bemerkenswert.“ Ebenso die Zielstrebigkeit des Turners vom TuS Stockum (Gewinner des Deutschland-Pokals 2018), denn der möchte nicht nur Deutscher Meister werden, sondern „irgendwann auch mal zur Weltmeisterschaft.“

Die Ballett-Gruppe von TuRa Rüdinghausen beeindruckte mit ihrer tänzerischen Eleganz.
Die Ballett-Gruppe von TuRa Rüdinghausen beeindruckte mit ihrer tänzerischen Eleganz. © Jürgen Theobald

Zwischen den einzelnen Ehrungsblöcken lockerten zwei weitere Programmpunkte den Abend auf: Zunächst zeigte die Ballettgruppe von TuRa Rüdinghausen einen Auszug ihres tänzerischen Repertoires, dann wurde es deutlich kerniger, als die Kendo-Abteilung der DJK TuS Ruhrtal einige ihrer Techniken - begleitet von lautstarkem Kampfgeschrei - zeigte.

Förderschecks für Wittener Sport-Talente

Für die jungen, ambitionierten Sportler einer der Höhepunkte: Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Schumski verteilte symbolisch Schecks an acht Aktive (Viviane Herda, Emily Weiß, Noah Englich und Gregor Eigenbrodt vom KSV Witten, Julia Irmler und Finn Wolter vom Ruder-Club Witten sowie Jonas Schreiber und Sarah Mäkelburg von den SUA-Judoka), die zur Förderung der Trainingsarbeit Jahr für Jahr eine gern gesehene Finanzspritze darstellen und als Motivation fürs neue Sportjahr dienen.