Herbede. . 6:2-Erfolg über TuRa Rüdinghausen im Finale des Stadtwerke-Industriecups fällt am Ende zu hoch aus. Mellmausländer spielen lange clever.

TuS Heven -
TuRa Rüdinghausen 6:2 (1:2)

TuS: Wirges; Kieck (46. Kellner), Wrede, Wassinger, Witt, Wilhelm (46. Woischnik), Graberg, Wojtakowski (46. Stemmermann), Abou-Saleh (83. C. Turgut), Tiedke (83. K. Turgut), Kasumi.

TuRa: Kirsch; Korinth, Böth, Pölking (67. Kölsch), Schwartz (49. Harbecke), Deppe, Kotlarz (61. Pleuger), Babral, Pogledic, Johannsen, Hodzic.

Torfolge: 1:0 Wassinger (13.), 1:1 Pogledic (15.), 1:2 Pölking (30.), 2:2 Wrede (61.), 3:2, 4:2 Wassinger (75., 81.), 5:2 Stemmermann (84.), 6:2 Wassinger (87.).

Der TuS Heven hat den Stadtwerke-Industriecup 2018 gewonnen. Mit 6:2 (1:2) setzte sich der ambitionierte Bezirksligist im Endspiel gegen den letztjährigen Titelträger TuRa Rüdinghausen durch. Die Mellmausländer wehrten sich allerdings lange wacker. Erst zwei Standardsituationen brachten für Heven die Wende. Das Endergebnis fiel am Ende zu hoch aus.

Mit hängenden Köpfen schlichen die Turaner nach Schlusspfiff vom Feld. Schließlich schnupperte man lange an der Titelverteidigung, ehe Hevens Kevin Wrede und Laurenz Wassinger diesen Traum platzen ließen. Aber der Reihe nach. TuRa-Coach Marcel Kling hatte seine Schützlinge ganz hervorragend auf die Offensivkünstler vom Haldenweg eingestellt. Die defensive Dreierkette der Mellmausländer wurde in der Rückwärtsbewegung durch einrückende Flügelspieler zu einem Fünfer-Abwehrriegel, den der TuS Heven lange kaum zu knacken wusste.

Die Turaner (hier mit Fabian Korinth, re.) hatten Hevens Stürmer Laurenz Wassinger (am Ball) lange ganz gut im Griff.
Die Turaner (hier mit Fabian Korinth, re.) hatten Hevens Stürmer Laurenz Wassinger (am Ball) lange ganz gut im Griff. © Manfred Sander

Nur einmal war man im ersten Durchgang unaufmerksam. Diesen Moment nutzte Ali Abou-Saleh für einen feinen Pass durch die Schnittstelle auf Laurenz Wassinger, der allein vor TuRa-Keeper Florian Kirsch die Nerven behielt (13.). Doch Rüdinghausen schlug gleich doppelt zurück. Erst luchste Fabian Deppe den Hevenern ganz früh im Spielaufbau den Ball ab und legte gedankenschnell auf Patrik Pogledic zurück (15.), dann erwischte Lukas Pölking TuS-Torhüter Kevin Wirges von der Strafraumgrenze aus auf dem falschen Fuß (30.). Wieder vertändelten seine Vorderleute das runde Leder im Vorwärtsgang leichtfertig. Plötzlich lag der A-Kreisligist zur Halbzeit mit 2:1 in Front. Und fast hätte Florian Schwartz sogar per Kopf noch den dritten Treffer nachgelegt. Diesmal war Wirges aber gut postiert und entschärfte den Ball mit einem klasse Reflex (36.).

Kevin Wrede hat ein feines Füßchen

Nach dem Seitenwechsel hatte Hevens erfahrener Mann zwischen den Pfosten allerdings Glück, als er bei einem Deppe-Freistoß auf der Linie kleben blieb und von Adrian Babral quasi angeschossen wurde (59.). „Schade, dass wir das 3:1 verpasst haben“, ärgerte sich Rüdinghausens Trainer Marcel Kling. Denn kurz nach Babrals Riesenchance klingelte es im Kasten der Mellmausländer: Hevens Kevin Wrede versenkte einen Freistoß aus rund 18 Metern mit seinem starken linken Fuß direkt – 2:2 (61.). Das war durchaus nicht unverdient, aber doch ein wenig glücklich für den TuS, der zwar druckvoll spielte, aber auch ein wenig einfallslos.

Gut für die Blankenagel-Elf, dass man mit ruhenden Bällen für Gefahr sorgen konnte. Einen solchen drückte Laurenz Wassinger schließlich mit der Brust zum 3:2 über die Torlinie (75.). „Dass dieser spielstarke Gegner zwei Standards gebraucht hat, um das Spiel zu drehen, sagt eigentlich alles über unsere Leistung aus“, meinte Kling. Seine Schützlinge hatten bis zum erneuten Rückstand sehr engagiert und diszipliniert verteidigt.

Spätestens nach Wassingers 4:2 (81.) war die Gegenwehr allerdings gebrochen. Ein langer Ball hinter die Abwehr und die feine Ballbehandlung des Ex-Oberliga-Stürmers knipsten bei den Mellmausländern das Licht aus. Niko Stemmermann (84.) und abermals Wassinger mit seinem vierten Tor (87.) machten den Sieg dann letztlich ein wenig zu deutlich.