Witten. . Auf der Anlage des TuS Stockum fliegt die Filzkugel über das Netz. Sommerliche Atmosphäre und gute Laune beim DTB-Turnier im Sand.
Der Duft von Sonnencreme liegt in der Luft, sanfte Beats beschallen die Anlage, ein Pool ist aufgebaut und im Sand fliegt die gelbe Filzkugel über das Netz. Auf der Anlage des TuS Stockum steigt das erste Beach-Tennis-Turnier auf Wittener Boden. Elf Herren- und vier Damenteams, insgesamt also 30 Spieler, greifen zum Schläger. Anfänger und Fortgeschrittene sind mit dabei. Eines ist ganz klar: Hier stehen Spaß und Party im Vordergrund. Punkte für die deutsche Rangliste gibt es aber trotzdem
Daniel Schorlemmer, eigentlich Judoka und Trainer bei der SU Annen, sitzt entspannt auf einem Holzstuhl, neben ihm sein Doppelpartner Thomas Schmitz – Badmintonspier des TuS Bommern. Beide haben noch keine Erfahrung mit dem Beachtennis gemacht, sind aber gleich vollkommen begeistert. „Die Atmosphäre ist super, der Spaß steht an erster Stelle“, sagt Schorlemmer. Sein Partner hat, trotz der Niederlage in der ersten Runde, schon größere Ziele. „Im kommenden Jahr spielen wir dann an der Copacabana“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Tennisspieler im Teilnehmerfeld
Auf die Idee gekommen sind die Wittener durch ihre ehemaligen Arbeitskolleginnen von Schorlemmer. Jana Haas und Marina Burre stehen ebenfalls im Sand, sind gelernte Tennisspielerinnen und spielen nun auch Beachtennis. „Es ist alles etwas entspannter auf dem Tennisplatz. Fairplay wird ganz groß geschrieben“, verrät Jana Haas. Das Duo gewinnt zwei von drei Gruppenspielen und belegt hinter Ria Doernemann und Deborah Döhring letztlich den zweiten Platz.
Das im Stockumer Sand unter strahlend blauem Himmel bei echtem Urlaubsfeeling überhaupt Beachtennis gespielt wird, verdanken die Aktiven den Brüdern Tiade und Haucke große Holthaus sowie Oliver Wagner von Beachtennis Ruhrgebiet. Die ehemaligen Tennisspieler haben sich vorgenommen, die Sportart zu etablieren, bieten dienstags und donnerstags die Möglichkeit an, auf der Anlage zu trainieren. „Beachtennis ist noch eine junge Sportart. Eine Kombination aus Badminton, Tennis und Beachvolleyball“, erklärt Oliver Wagner. Gespielt wird mit Padel-Tennisschlägern, die in der Mitte geschlossen sind. Schnelle Ballwechsel sind garantiert, bei den Könnern fliegt die Kugel schnell über das Netz, flinke Beine und eine gute Reaktion sind gefordert.
Am Abend gibt es Cocktails
„Wir haben hier unsere kleine Oase gefunden“, freut sich Oliver Wagner. Mit seinem Partner scheidet er im Halbfinale aus, das Turnier gewinnen Sven Bolsmann und Jannis Unland. Während auf den drei Feldern gespielt wird, läuft im Hintergrund Musik, die Aktiven können die Muskeln im Pool entspannen. Wie die Profis in der Eistonne. „Ab zehn Grad können wir draußen spielen, ansonsten geht es in die Beachhalle“, erzählt Tiade große Holthaus. Auch er ist mit von der Partie, scheidet aber im Viertelfinale aus.
Als die letzten Doppel gespielt sind, werden die Pokale an die Sieger verteilt, dann geht es im Mixed weiter. Bis zum späten Abend wird noch gespielt – längst sind Ranglistenpunkte egal, Spaß soll es machen. Der Grill glüht, Cocktails werden ausgeschenkt und die passende Musik dröhnt immer noch aus den Boxen. Es ist ein Hauch von Copacabana in der kleinen Oase, die sich die Beachtennisspieler in Stockum geschaffen haben.