Witten. . Bei der Europameisterschaft der Finanzbeamten auf Korsika spielt die Wittener Tennisspielerin wieder eine entscheidende Rolle.
Tennisspieler kommen ganz schön ‘rum. Dass sie dabei nicht unbedingt in der Weltrangliste notiert sein müssen, unterstrich die jüngste „Dienstreise“ von Vanessa Heute. Für die Wittenerin nämlich ging es auf die Mittelmeerinsel Korsika - aber nicht zum Urlauben: Mit der deutschen Auswahl der Finanzbeamten gewann Heute den Europameister-Titel im Tennis. Der „Hattrick“ ist perfekt.
Nach 2015 und 2017 mischte die 32-Jährige jetzt zum dritten Mal bei diesem Turnier mit und durfte am Schlusstag wieder die stattliche Trophäe in der Hand halten. „Vom Strand haben wir da aber nicht wirklich viel zu sehen bekommen - maximal eine halbe Stunde. Und das auch nur, weil unser Flieger beim Abflug Verspätung hatte“, berichtet Vanessa Heute. Vielleicht ergibt sich für sie ja trotzdem irgendwann noch einmal die Möglichkeit, die Insel genauer in Augenschein zu nehmen.
Diesmal war sie gemeinsam mit ihren drei deutschen Teamkollegen (Tim Boehlke, Stephan Fritz und Desirée Aßenmacher) schließlich zum Tennisspielen dort. „Vier Tage lang dauerten die Wettbewerbe. Parallel wurden an anderen Orten auch wieder Turniere im Fußball, Tischtennis und Schach ausgetragen“, so die leidenschaftliche Sportlerin. Übrigens: Diesmal gab’s nicht allein für die Tennis-Auswahl einen Pokal zu stemmen. Da sich die nach Korsika entsandten Beamten auch in den weiteren Sportarten gut verkauften, gewann die deutsche Auswahl zum ersten Mal seit 2008 wieder den Nationen-Pokal, mit dem sich dann auch Vanessa Heute natürlich gerne ablichten ließ.
Das Turnier auf der französischen Insel passte in diesem Frühsommer wieder optimal in den Kalender der Witten Beamtin, die bei ihrer Behörde als Außendienstlerin für Umsatzsteuer-Sonderprüfungen zuständig ist. Im Ligabetrieb steht die Rechtshänderin für den Dorstener Regionalliga-Club TC Deuten auf dem Platz, stieg erst im vergangenen Jahr mit ihrer Mannschaft in die dritte Liga auf. Am kommenden Wochenende geht’s ins letzte Punktspiel der laufenden Sommerrunde gegen Grün-Weiß Aachen. Mit einem Sieg wollen die Dorstenerinnen ihr Punktekonto ausgleichen. Immerhin haben sie ja jetzt eine Dreifach-Europameisterin im Kader.
Auf Korsika wurde zwischen den fünf teilnehmenden Nationen (Ungarn, Frankreich, Österreich, Luxemburg und Deutschland) wieder nach dem Modus „Jeder gegen jeden“ - immer ein Herren- und ein Damen-Einzel sowie ein Mixed - gespielt. Vanessa Heute hatte wie schon bei den vorherigen Titelgewinnen entscheidenden Anteil am deutschen Erfolg. Ihrem Spielniveau waren die Gegnerinnen einfach nicht gewachsen. „Gegen die Französin, da war es mal etwas knapper“, so die 31-Jährige, die aber auch dieses Duell mit 6:2 und 6:4 gewann, zudem auch meist noch im gemischten Doppel auf dem Platz stand.
Zum Abschluss gab’s einen 2:1-Erfolg über Österreich - damit stand der EM-Triumph fest. „Die Bedingungen dort waren nicht so einfach. Jeden Tag um die 30 Grad, dazu recht schwierig zu spielende Plätze“, so Vanessa Heute. Am Tag vor dem entscheidenden Spiel ging es nachmittags zum offiziellen Empfang beim Bürgermeister von Bastia und dann noch ins Fußball-Stadion des SC Bastia, in dem 1992 beim Einsturz einer Tribüne 18 Menschen ums Leben kamen. Später gab’s dann noch einen Fototermin in einer Sporthalle, wo während der EM der legendäre, pompöse Davis-Cup ausgestellt war.