Witten. . Thomas und Petra Jünger vom Duo „Bella Vista“ singen ab heute „Unser Lied“. Auch ein paar Fans haben bei der Aufnahme im Tonstudio mitgemacht.
Es ist nicht mehr lange hin, dann steht für eine der bekanntesten Schlager-Bands aus dem Revier ein runder Geburtstag ins Haus. „Seit 27 Jahren gibt es Bella Vista. Darauf können wir schon ein wenig stolz sein“, sagt Thomas Jünger (51), der die Gruppe einst mit seiner Ex-Frau Petra (50) gründete. Zwischenzeitlich wurde aus dem Duo ein Quartett, inzwischen ist man zur ursprünglichen Besetzung zurückgekehrt. Und hofft jetzt noch einmal richtig durchzustarten: Von der neuen Single „Unser Lied“, die am heutigen Freitag veröffentlicht wird, versprechen sich die Wittener eine Menge.
Wie lange sich Thomas und Petra Jünger weiterhin auf den Schlagerbühnen der Republik verdingen wollen, auf denen sie längst eine riesige Anhängerschaft um sich versammelt haben, lässt das Duo offen. Und richtet erstmal die ganze Konzentration auf die Produktion der aktuellen Nummer. „Die Resonanz auf die ersten Trailer-Veröffentlichungen war schon beeindruckend“, berichtet Thomas Jünger von zigtausend Klicks in Windeseile. „Mein Ziel war es, noch mal einen richtig großen, eingängigen Hit für uns zu produzieren“, so Thomas Jünger. Dass er dabei ausgerechnet auf einen uralten Rock-Klassiker zurückgriff, der als Basis diente, ist eher ungewöhnlich. „Lady in Black“ von Uriah Heep, das von 1971 stammt, kenne in seiner Generation eigentlich jeder, so der Profimusiker.
Von der ersten Idee bis zur Umsetzung verging indes eine halbe musikalische Ewigkeit. „Wir mussten die Rechte für den Titel ja erst in England anfordern. Allein das hat fünf Monate gedauert.“ Im November des vorigen Jahres schließlich ging es im Anschluss an die Aids-Gala in Frankfurt endlich zur Aufnahme ins Studio. Damit aber nicht genug, denn Thomas Jünger hatte für „Unser Lied“ noch ganz besondere Pläne.
„Ich wollte auch unsere Fans irgendwie einbinden.“ Also startete der Wittener ein Gewinnspiel auf der Facebook-Seite der Band. „Wir haben anfangs zehn Leute gesucht, die im Hintergrund, gewissermaßen als Chor , Teilstücke des Liedes mit- und nachsingen“, so Jünger. Die Resonanz haute ihn vom Hocker: „In kürzester Zeit hatten wir schon über 1000 Anfragen.“
20 Fans sangen im Tonstudio mit
Letztlich wurden es rund 20 Bella-Vista-Fans, die sich voller Tatendrang an die Arbeit machten, im kleinen Wittener Studio von Heinz Gruß, mit dem Thomas Jünger schon seit über 20 Jahren erfolgreich zusammenarbeitet. Dass der Titel ausgerechnet jetzt auf den Markt kommt, hat durchaus seinen Grund. „Pünktlich zur Mallorca-Saison“, sagt Thomas Jünger mit breitem Grinsen.
Die bislang eher unbedarften Bella-Vista-Entdeckungen für den Hintergrundgesang waren jedenfalls begeistert von der Aktion in Witten: „Kennengelernt hatte ich die Gruppe ursprünglich über meine Eltern, die Musik fand ich richtig gut. Ich habe mich dann spontan um einen der Plätze beworben. Klar, erstmal muss man in so einem Tonstudio warm werden. Aber dann hat das richtig gut geklappt und riesig Spaß gemacht“, sagt die Bochumerin Tabea Black.
„Sonst gewinnt man ja nie was“, wirft Simone Oesterschmidt ein, die ebenfalls über Facebook an den Platz hinter dem Mikro kam. „Singen? Okay, aber vor vielen Menschen? Da war ich anfangs schon ein wenig nervös“, lässt die Dortmunderin durchblicken.
Für alle Mitwirkenden, die sich schließlich auf einer der 21 Tonspuren wiederfanden, die Heinz Gruß nach seiner ersten Bearbeitung zur Fertigstellung an die Frankfurter Produktionsfirma schickte, war „Vocal-Coach“ Petra Jünger eine große Hilfe. Sie gab Einsätze vor, sang den Refrain kräftig mit. Demnächst wird es dann für Bella Vista mit „Mein Lied“ wieder auf die großen Schlagerbühnen gehen. „Zumindest noch gut zwei Jahre“, erklärt das Duo. Es sei denn, in der Zwischenzeit kommt Thomas Jünger wieder eine Idee zu einem weiteren potenziellen Hit.
>> INFORMATION
- Seit inzwischen elf Jahren hat sich Thomas Jünger auch als Produzent von Schlager-Videos einen guten Namen gemacht.
- Mittlerweile arbeiten nahezu alle Größen der Szene – u. a. Michael Wendler oder Ireen Sheer – mit dem Wittener zusammen. Weit über 350 Videos hat die Firma BV-Film fertiggestellt, darunter aufwendige Drehs u.a. in Venedig.