Bochum/Witten. . Der frühere Zweitliga-Profi Timo Achenbach widmet sich mit seiner Fußballschule „Pöhlerei“ den technischen Fertigkeiten des Kicker-Nachwuchses.
Wo sind sie hin, die Straßenfußballer? Diese Frage scheint sich Ex-Profi Timo Achenbach gestellt zu haben. Heutzutage, so der 35-Jährige, gehe es in den Vereinen zu oft um taktische Dinge. Das technische Rüstzeug für den Kicker-Nachwuchs werde häufig vernachlässigt. Mit seiner Fußballschule „Pöhlerei“ will der gebürtige Wittener jetzt dafür sorgen, dass auch der filigrane Umgang mit dem Ball wieder vermehrt in den Mittelpunkt rückt.
Einen ungewöhnlichen Schauplatz hatte sich der 323-fache Zweitligaspieler - u. a. beim 1. FC Köln und Alemannia Aachen - für die offizielle Eröffnung seines neuen beruflichen Standbeins gewählt. Auf dem Dach der Firma „11Teamsports“ im Bochumer Bermudadreieck ist ein Kunstrasenfeld angelegt - dort kickte Achenbach mit den E-Jugendlichen des TuS Ennepetal, nahm sich eine gute Stunde lang Zeit, zeigte den Acht- bis Zehnjährigen Tricks und Kniffe.
„Ich möchte mit meiner Fußballschule eine Unterstützung für die Arbeit der Vereine liefern. Dort werden die Spieler in taktischen Dingen geschult, ich möchte mich mehr aufs individuelle Coaching konzentrieren“, so Achenbach. „Mutig und frech“ sollen seiner Ansicht nach die jungen Kicker sein, „sich auch mal zutrauen, offensiv ins Eins-gegen-eins zu gehen.“
Der 35-Jährige hat sich für seine „Pöhlerei“ drei feste Standorte gewählt, bietet Training an seinem neuen Wohnort in der Kreisstadt Schwelm, in Ennepetal und auf dem Wittener Husemannplatz an - dort ist der Portugal SV der Kooperationspartner. „Es gibt Einzel- und Gruppen-Training, in den Ferien möchte ich Fußballcamps anbieten.“ In den vergangenen beiden Jahren hat sich der ehemalige U 21-Nationalspieler fortgebildet, hat im November 2017 die Prüfung zur Trainer-A-Lizenz bestanden. „Die Gründung der Fußballschule war für mich jetzt einfach der fällige nächste Schritt. Natürlich möchte ich in absehbarer Zeit dann auch als Trainer in einem Verein hier im Revier arbeiten“, sagt Timo Achenbach. Auch selbst vor den Ball treten würde er gerne - fit genug fühlt sich der 35-Jährige, der allerdings noch bis 2019 beim Regionalligisten KFC Uerdingen einen gültigen Kontrakt hat, in Kürze aber auf eine Vertragsauflösung hofft.
„Seit Februar war ich jetzt arbeitslos, das ist schon eine gehörige Umstellung. Der KFC Uerdingen hatte mir eine fristlose Kündigung zugestellt - ohne Angabe von Gründen“, so Achenbach. Wenn dieses Kapitel in absehbarer Zeit hinter ihm liegt, kann er sich ganz seiner neuen Passion widmen. „Ich möchte einfach ein Stück meiner Erfahrung weitergeben aus den fast 20 Jahren, die ich als Profi haben sammeln dürfen“, sagt er über seinen neuen Lebensabschnitt.