Witten. . Kaderplanung beim letztjährigen Viertelfinalisten so gut wie abgeschlossen. Aleksandrov, Tracz und Awtaew verstärken Wittener Aufgebot.
Bis zum Meldeschluss im Mai hat Ringer-Bundesligist KSV Witten 07 noch Zeit, letzte Feinarbeiten an seinem Kader für die kommende Saison vorzunehmen. „Im Prinzip aber steht unsere Mannschaft, und ich bin froh, dass es gegenüber dem vorigen Jahr nicht viele Änderungen gibt“, erklärte Thomas Altstadt, Vorsitzender des letztjährigen Viertelfinalisten, bei einem Pressegespräch.
Auf der einen oder anderen Position mussten die Verantwortlichen des Wittener Traditionsvereins aber aktiv werden, denn schon zum Ende der abgelaufenen Serie deuteten sich Wechsel an. So baute man schon frühzeitig nicht mehr auf den kleinen Schweden Edwin Dominguez, der letztlich die sportlichen Erwartungen doch deutlich verfehlte. Auch beim Wittener Publikumsliebling Junier Castillo deuteten die Zeichen auf Abschied. „Er war des Öfteren unzufrieden, wenn er nicht ringen sollte“, berichtet Altstadt. Zudem kamen bisweilen enttäuschende Leistungen wie bei der deftigen Niederlage in Aachen-Walheim dazu. Gleichermaßen nicht mehr im Aufgebot stehen künftig die beiden polnischen Greco-Ringer Dawid Ersetic und Mateusz Wolny - Letzterer zog es vor, ein offenbar lukrativeres Angebot aus dem thüringischen Greiz anzunehmen. „Da ist die Trennung sicher nicht ganz glücklich gelaufen.“.
Für Wolny, der über die glänzenden Kontakte von Adam Juretzko nach Witten kam, gibt’s auch schon einen mehr als adäquaten Nachfolger. Diesmal führte die Spur bis nach Bulgarien, wo KSV-Ringer Simeon Stankovich am Rande der dortigen Meisterschaften den Kontakt zu Daniel Aleksandrov herstellte. Der Greco-Spezialist war im Vorjahr WM-Fünfter, die Wittener Macher halten viel vom Neuzugang.
Im freien Stil der Gewichtsklassen bis 61 bzw. 66 Kilogramm hat sich der siebenmalige Deutsche Meister die Dienste von Ramzan Awtaew (19; TV Essen-Dellwig) gesichert. „Er ist jetzt zweimal in Serie Deutscher Juniorenmeister geworden, bringt eine Menge mit“, lobt Thomas Altstadt den Nachwuchsmann, der sich künftig in der Bundesliga beweisen muss. Dritter Neuzugang im Bunde ist der polnische Internationale Michal Jacek Tracz, der im Greco-Stil der Klassen bis 61 bzw. 66 kg zum Einsatz kommen soll. „Seinen Vorgänger bei uns, Dawid Ersetic, hat er schon mehrfach bei großen Turnieren besiegt“, berichtet Wittens neuer Sportlicher Leiter Adam Juretzko. Tracz ist familiär in Sachen Ringsport vorbelastet: Sein Vater Jozef gewann im Weltergewicht bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 Bronze.
Eine kleine Vakanz gibt es beim KSV Witten 07 aktuell noch in der Klasse bis 71 Kilogramm (griechisch-römisch). Hier würden die Ruhrstädter gerne weiter auf den 18-jährigen Tschetschenen Idris Ibaev bauen. „Wir haben ihm ein Angebot unterbreitet, bislang aber hat er noch nicht zugesagt. Wir wissen, dass er auch mit dem Oberligisten aus Essen in Kontakt steht. Allzu lange können wir nicht mehr auf seine Reaktion warten“, stellt Thomas Altstadt klar. Sollte sich Ibaev nicht zu den Wittenern bekennen und eine neue Herausforderung suchen, hat man beim KSV aber schon einen Plan für die Besetzung dieser Position. „Über unseren ehemaligen Ringer Rostyslav Pervachuk haben wir Kontakt zu einem starken ukrainischen Athleten“, wie der Clubchef mitteilt. „Immerhin besetzt Ibaev bei uns ja einen Ausländerposten. Wenn er uns verlässt, eröffnet uns das natürlich auch die Möglichkeit, eventuell auch über die EU-Grenzen hinaus nach einem Ersatz zu suchen“, so Altstadt.
Die neue Bundesliga-Saison (diesmal in der Gruppe Nordwest) startet für den KSV am 8. September daheim gegen Neckargartach.