Stockum. . Verwöhnt von zwei tollen Sonnentagen verbringt der TuS Stockum seine Turniere um den „KS-Design-Cup“. Der Gastgeber siegt bei den D-Jugendlichen.

Auf dem Tisch am Eingang glitzert eine Horde Pokale. Sie sind nach der Größe sortiert, und daneben steht ein Schild: keine Nieten. Bei den Jugendfußball-Turnieren des TuS Stockum spielen die Talente auf dem Rasenplatz, der so aussieht, als hätten ihn dieses Jahr noch nicht viele betreten. „Rasenplatz ist Luxus“, stellt Fußball-Abteilungsleiter Frank Richter fest. Für die D- und C-Junioren steht der Kunstrasenplatz bereit.

Im zweiten Gruppenspiel steht die E1-Mannschaft von Stockum bereits unter Druck. Das erste Spiel wurde gegen die SG Kaarst mit 0:1 verloren. Die Kaarster Kinder haben aus dem Spiel zwei Schlüsse gezogen: Erstens sei der Stockumer Achter „ganz gut“ gewesen, zweitens wäre heute ein „Aluminium-Tag“. Mitten in das Unken der Stockumer Eltern hinein, dass auch die Gruppenletzten später Finalspiele spielen werden, bestätigt der „Achter“, Max Salewsky, seine Stürmerqualitäten. Lässig verlädt er den Torwart vom SV Wanne II. Es bleibt beim 1:0 für die Stockumer. Als im dritten Vorrundenspiel Henry Daßmann für seinen TuS das 3:0 erzielt, ist der wichtige Platz in der Goldrunde gebucht.

Die E-Junioren des TuS Stockum (li., hier gegen den Kamener SC) belegten Rang zwei.
Die E-Junioren des TuS Stockum (li., hier gegen den Kamener SC) belegten Rang zwei. © Klaus Pollkläsener

Für die zweite Mannschaft des Ausrichters läuft es in der Gruppe A derweil im entscheidenden Spiel gegen den SC Lüdenscheid II nicht gut. 0:2 heißt es, da fällt aus dem Nichts das 1:2. Fünf Minuten ansehnlichsten Kombinationsfußballs später steht es 4:2. Beide Stockumer Mannschaften stehen im Halbfinale. Lüdenscheid dagegen spielt in der Silberrunde um die goldene Ananas. „Ist halt so“, sagt ein Lüdenscheider Vater. Das herrliche Wetter tröstet über die bittere Niederlage hinweg.

Im Halbfinale trifft Stockums E1 auf die jüngere „Zweite“, die nun zu neongrünen Trikots gewechselt hat. Die Grünen kombinieren besser und zwingen die Älteren tief in die eigene Hälfte. Nachdem ein Tor der E2 nicht gegeben wird, purzelt dem E1-Torwart Jakob Großmann doch ein Ball über die Linie. Eine Frauenstimme ertönt: „Popcorn“. Eine Helferin trägt einen Karton als Bauchladen vor sich her. Da bewahrheiten sich die Prognosen der Kaarster Kinder aufs Neue. Erst tanzt sich Max Salewsky durch den Torraum der E2 und schiebt die Kugel links am Torwart vorbei ins Tor. Dann trifft die E1 die Latte. Im Gegenzug scheitert die E2 am Pfosten. Im Neunmeterschießen treffen die schwarzen und die grünen Stockumer je fünfmal, bis ein Spieler der E2 verschießt. „Ihr müsst die Zweite aber gleich im Spiel um Platz drei anfeuern“, sagt eine Mutter. Sofort geht einer der Älteren zu einem unglücklichen, grüngekleideten Jungen, legt die Hand auf seine Schulter und wünscht viel Glück fürs nächste Spiel.

Großmann glänzt im TuS-Kasten

Im „kleinen Finale“ zeigt Stockum II den schönsten Fußball an diesem Tag. Wieder gibt’s einen schnellen Rückstand, doch unterm Strich bleibt ein 3:2 für die Knirpse des Trainerduos Nöcker/Bäcker gegen Kaarst. Wanne gewinnt danach das Finale der Silberrunde mit 4:0. Statt einer La-ola-Welle schweben Seifenblasen durch die Luft. Die Neunmetersieger haben im Finale gegen den BV Hiltrop aber keine Chance - am Ende heißt es 1:6, Torwart Jakob Großmann verhindert mit einer tollen Parade brasilianische Verhältnisse. So reflektiert ein Stockumer Vater: „Das Gesamtturnier ist gut verlaufen.“ Die Pokale bei der Siegerehrung lassen die restlichen enttäuschten Mienen sich wieder aufhellen.