Bamberg/Witten. . Vor dem Oberlandesgericht Bamberg landet KSV-Ringer Adam Juretzko einen Teilerfolg. Seine Sperre seitens des DRB wird vorerst ausgesetzt.

Einen wichtigen Teilerfolg hat Ringer Adam Juretzko im Rechtsstreit mit dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) am Mittwoch erzielt. Die im Herbst 2017 gegen den zehnfachen Deutschen Meister im Greco-Stil ausgesprochene Sperre, weil Juretzko sich einem Verein der eigenständigen Deutschen Ringer-Liga angeschlossen hatte, wird nach einem Vergleich vor dem Oberlandesgericht in Bamberg ausgesetzt.

„Es ist gut gelaufen, so viel kann ich sagen“, klangt der 46-Jährige nach der Verhandlung in Franken regelrecht erleichtert. „Ich will doch meine Karriere nicht mit einer Sperre beenden“, so der Werdohler, der im vergangenen Jahr im Dress des KSV Witten 07, für den er inzwischen als Sportlicher Leiter tätig ist, seinen zehnten DM-Titel gewonnen hatte. Ob nun doch noch ein elfter hinzukommt? „Zumindest gibt man mir nun dazu die Möglichkeit“, so Juretzko.

Seit einigen Jahren ringt der in Polen geborene zweimalige EM-Bronze-Gewinner für den AV Germania Weingarten, der sich 2017 mit vier weiteren Vereinen zur vom DRB unabhängigen Deutschen Ringer-Liga zusammengeschlossen hatte. Offenbar verärgert über diese Eigenmächtigkeit zog der nationale Verband rigorose Konsequenzen, sperrte die in der DRL aktiven deutschen Ringer für alle nationalen Wettbewerbe. „Damit wurden die Sportler stigmatisiert und auch in ihrer beruflichen Freizügigkeit eingeschränkt“, so der Anwalt der DRL, Sven Nagel, der Juretzko in Bamberg beistand.

Für Adam Juretzko ist es wichtig, dass er weiter auf die Matte gehen darf - auch bei wichtigen nationalen Turnieren.
Für Adam Juretzko ist es wichtig, dass er weiter auf die Matte gehen darf - auch bei wichtigen nationalen Turnieren.

Schon umgehend nach der verhängten Sperre im Oktober 2017 legte der Jurist Beschwerde ein, vor dem Landgericht Würzburg wurde der erste Antrag auf Aussetzung der Sperre abgelehnt. „Also gingen wir eine Instanz weiter“, so Nagel zur Verhandlung am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht, das nun zugunsten Juretzkos entschied. „Neben Adam haben noch zwölf weitere deutsche Ringer rechtliche Schritte eingelegt“, sagte Nagel.

Bis zur Hauptverhandlung vor einem Zivilgericht im Juni dürfe der KSV-Athlet nun wieder an Wettbewerben im Geltungsbereich des DRB teilnehmen. „Ich will zunächst die Landesmeisterschaft ringen, damit ich auch die sportliche Qualifikation für die DM-Teilnahme nachweisen kann“, so Adam Juretzko. Er hofft, neben seinen Starts für Weingarten künftig parallel auch in der Ringer-Bundesliga im Dress des KSV Witten auf die Matte zu dürfen. „Das ist eine wichtige Option für uns. Wir wollen das zumindest ausprobieren. Ich halte das für ein positives Urteil“, so der KSV-Vorsitzende Thomas Altstadt. Wichtig sei, dass man „bald eine rechtlich einwandfreie Grundlage für das weitere Vorgehen findet. Da muss noch einiges geklärt werden“, sagte der Wittener Clubchef. Auch Juretzko hofft, dass der DRB und die DRL noch eine Lösung finden. „Ich kann ja nichts für die Entscheidung der Vereine und möchte nicht als Sportler der Leidtragende sein.“