Witten. . Die Verbindung zwischen dem Spitzenringer und dem KSV Witten 07 riss nie ab - jetzt ist Adam Juretzko neuer Sportlicher Leiter des Erstligisten.
Der „Commander“ ist bei seinem Stammverein wieder in Amt und Würden, wird ab sofort eine ganz wichtige Funktion im Hintergrund bekleiden: Adam Juretzko, zehnmaliger Deutscher Meister, wurde am Freitag als neuer Sportlicher Leiter des Ringer-Bundesligisten KSV Witten 07 vorgestellt. Der unverwüstliche Vorzeige-Sportler, der selbst noch immer auf höchstem Niveau aktiv ist, wird damit Nachfolger von Frank Weniger.
„Wir haben uns in den eigenen Reihen umgesehen - und da kamen nur zwei Namen infrage“, erklärte KSV-Vorsitzender Thomas Altstadt beim Pressegespräch. Da sich Mirko Englich weiterhin um die Nachwuchsarbeit der Wittener kümmern wird, fokussierte man sich für den Posten auf Adam Juretzko, der bald seine Zusage gab. „Es schlagen immer noch zwei Ringer-Herzen in meiner Brust - eines für Weingarten, eines für den KSV“, erklärte der 46-Jährige, warum er die Offerte kaum ausschlagen konnte.
„Adam ist ohnehin regelmäßig beim Training dabei, kennt unseren gesamten Kader. Mit ihm sind wir sehr professionell aufgestellt“, ist Altstadt froh über die schnelle Klärung auf diesem Posten. In der Übergangszeit wird Frank Weniger seinem Nachfolger noch mit Rat und Tat zur Seite stehen, den Werdohler gezielt einarbeiten. „Das ist ja für mich auch völliges Neuland“, sagt Juretzko, der in der Saison 2017/18 in der Deutschen Ringer-Liga (DRL) für den AV Germania Weingarten auf der Matte stand, es dort regelmäßig mit Athleten aus der Weltspitze zu tun hatte. „Eigentlich ist die DRL inzwischen für einen alten Mann wie mich zu stark“, flachst der zweimalige EM-Dritte, der von seinen acht Kämpfen in dieser Saison immerhin drei für sich entschied - jeweils gegen deutlich jüngere Kontrahenten.
Auch in der nächsten Kampfzeit will er weiter für die Weingartener auf der Matte stehen, auch wenn sich sein Pensum gewiss reduzieren dürfte. „Wenn wir beim KSV Witten keinen geeigneten Ringer für die 80-Kilo-Klasse finden, dann ringe ich vielleicht auch hier noch mal“, so Juretzko. Schließlich sind DRL und Deutscher Ringer-Bund zwei verschiedene Paar Schuhe - dass es dort zu Konflikten wegen der Startrechte kommen könnte, glaubt der Routinier nicht. Fast 200 Kämpfe hat der gebürtige Pole, der im Besitz beider Staatsbürgerschaften ist, für die Wittener bestritten. „Mein großes Ziel, Deutscher Mannschaftsmeister zu werden, habe ich ja leider nicht erreicht.“ Jetzt will er sich stattdessen darum kümmern, dass sein Heimatclub personell gerüstet ist für die Zukunft. „Wir sehen uns derzeit nach neuen Kämpfern um, die Gespräche laufen. Vielleicht kann ich ja hier ein bisschen helfen“, sagte Juretzko, auf dessen Sachverstand der KSV nur zu gerne zurückgreift. Arbeit gibt’s genug: Nachfolger für Mateusz Wolny, Edwin Dominguez und wohl auch für Junier Castillo müssen gefunden werden.