Witten. . Thorsten Dachrodt als Spielertrainer der Witten Baskets II schon lange in der Ruhrstadt am Ball. Ligastart gegen eigene Erstvertretung.
Auf dieses Wochenende hat man bei der SG Witten Baskets lange hingefiebert. Endlich geht es für die neu gegründete Spielgemeinschaft in der Landesliga um Punkte. Die Partie zwischen der ambitionierten Erstvertretung und der eigenen Reserve (Samstag, 20 Uhr, Viehmarkthalle) ist dabei nicht nur die Feuertaufe des neuen Ruhrstadt-Clubs, sondern auch ein Duell der Generationen. Mit dabei: Thorsten Dachrodt (42), der nun schon seit fast 30 Jahren auf Korbjagd geht.
„Ein Schulfreund hat mich mit 15 Jahren zum Basketball bei der damaligen Sport-Union Annen gebracht“, sagt der hoch gewachsene Routinier, der seit 1990 ausnahmslos in Witten Punkte erzielt und Rebounds sichert. Erst in Annen, dann jahrelang für die SG Ruhrbaskets in Ober- und Landesliga. „Da waren schon einige dramatische Auf- und Abstiege dabei“, erinnert er sich zurück.
Auch einige Angebote von höherklassigen Teams seien immer mal wieder ins Haus geflattert. „Interessant war vor allem die Anfrage von Brandt Hagen. Die wollten mich für die zweite Mannschaft in der Regionalliga verpflichten. Da kam ich schon ins Grübeln, denn ich hätte bei den Profis mittrainieren können“, verrät Dachrodt, dass er dem Gründungsmitglied der Basketball-Bundesliga (Spielbetrieb 2003 eingestellt) dann aber doch absagte und der Ruhrstadt treu blieb.
So landete der 42-Jährige nach mehrjähriger, beruflich bedingter Spielpause und einem Stellenwechsel – Dachrodts Job als Unternehmensberater raubte viel Zeit – vor drei Jahren schließlich bei der TG Witten. „Mit alten Weggefährten sind wir dort in der Bezirksliga eingestiegen. Einfach, um uns ein bisschen zu bewegen und Spaß zu haben“, erklärt er, dass ihm Joggen oder Ausflüge ins Fitnessstudio dafür einfach zu langweilig seien.
Mit Ehrgeiz ins interne Derby
Seit dem Schulterschluss von SUA und TG geht man die Spielzeit 2017/18 als Witten Baskets in der Landesliga an. An der Zusammensetzung der routinierten Fünf hat sich aber nur wenig geändert. Die „alten Hasen“ sollen jungen Akteuren mit ihrer Erfahrung weiterhelfen und perspektivisch im Hinblick auf die „Erste“ im Seniorenbereich integrieren. „Wir wollen die Landesliga in dieser Saison daher auch unbedingt halten“, sagt Dachrodt.
Abschenken wolle man das vereinsinterne Derby, das der Verband bewusst am ersten Spieltag angesetzt hat, um möglicher Wettbewerbsverzerrung gegen Saisonende vorzubeugen, daher nicht. „Der Ehrgeiz ist definitiv da“, lässt der Coach wissen, dass nur der Einsatz von Ulf Winkelmann fraglich ist.
Die in Richtung Oberliga schielenden erste Mannschaft von Trainer Kurtulus Colak, die zwar auch mit Ober- und Landesliga-erfahrenen Spielern gespickt ist, in der Summe aber nicht an die Erfahrung der routinierten „Zweiten“ heranreicht, muss dagegen auf einige wichtige Spieler verzichten. Darius Musiol, Maik Preus und Niclas Barcik fallen aus. Der Einsatz von Nicolas Pleger ist noch fraglich. Die Aufgabe gegen die abgezockte Dachrodt-Fünf wird damit nicht leichter und könnte spannender werden als gedacht.