Witten. . Sprinter Maximilian Ruth läuft in der Saison neue persönliche Bestzeit und sprintet mitder Wattenscheider Staffel zu DM-Gold.
- Der Wittener Sprinter Maximilian Ruht läuft in Karlstad den „schönsten Wettkampf“ seines Lebens
- Vier Auftritte binnen einer Woche runden ziemlich erfolgreiche Sommersaison ab
- Staffel-Gold, neue persönliche Bestzeit und viele gute Auftritte sorgen für positive Jahresbilanz
Vier Wettkämpfe binnen einer Woche – der Wittener Sprinter Maximilian Ruth wollte es zum Abschluss der Saison noch einmal wissen. Eine neue Bestzeit auf der 100-Meter-Sprintstrecke gelang dem Athleten des TV Wattenscheid 01 dabei zwar nicht noch einmal, dafür erlebte er in Schweden aber einen echten Karrierehöhepunkt, der den Sommer aus Sicht des Ruhrstädters gebührend abrundete.
Nach den Kölner Leichtathletik-Tagen, bei denen er im ersten Lauf einen Fehlstart produzierte und den zweiten über die 100 Meter in 10,44 sek. sprintete, ging es für Ruth drei Tage später in den Flieger in Richtung Karlstad. „Das war der schön-ste Wettkampf meines Lebens“, ist der Wittener ob der Organisation und Athletenbetreuung beim „Classic-Permit-Meeting“ in Schweden noch ganz baff. Per extra vom Veranstalter angemieteten Kleinbus ging es vom Flughafen zur Unterkunft. „Dort war einfach alles vorhanden. Die Verpflegung war gut, und viele Physiotherapeuten kümmerten sich quasi rund um die Uhr um uns“, schwärmt Ruth von den Gegebenheiten im Athletendorf.
Keine 200 Meter nächtigten die Sportler vom Karlstader Leichtathletikstadion entfernt. „Wir dachten erst: ‘Okay, das ist ganz schön klein’. Am Wettkampftag waren aber überall noch mobile Tribünen aufgebaut. Es waren bestimmt 5000 Zuschauer da. Die Stimmung war wirklich cool“, erklärt der Wittener, der sich zudem wie bei einem Top-Meeting fühlen durfte. Das schwedische Fernsehen war immer mit dabei, die Sprinter wurden vor dem Start einzeln vorgestellt. „Das war schon etwas Besonderes“, meint Ruth.
Speziell waren auch die Bedingungen. Bei kaltem Gegenwind lief er in respektablen 10,60 sek. zu Rang zwei. Ein gutes Ergebnis, immerhin nur sieben Hundertstel hinter Olympiateilnehmer Ahmed Ali aus dem Sudan und ganz knapp vor Lokalmatador Odain Rose.
Positive Jahresbilanz
Dem Ausflug nach Skandinavien folgte 48 Stunden später das Sportfest in Wetzlar, direkt danach ging es ins Auto nach Luxemburg. An seine in diesem Jahr Anfang Juni in Regensburg aufgestellte 100-Meter-Bestzeit von 10,36 sek. kam Ruth aber bei beiden Wettkämpfen nicht heran. „Mir ging da einfach die Kraft aus, nach dieser anstregenden Woche mit den ganzen Flügen“, erklärt er aber nicht wehmütig. Vor allem im zweitkleinsten Land der Europäischen Union (nur Malta ist flächenmäßig kleiner als Luxemburg) machte Ruth der harsche Gegenwind zu schaffen: „Da habe ich mich wirklich gefragt, wie ich überhaupt starten soll“.
Trotz des verfehlten persönlichen Rekordes: Ruth ist vollauf zufrieden mit der Sommersaison 2017. Deutscher Meister mit der 4x100-Meter Sprintstaffel, Verbesserung der 100-Meter-Zeit um 17 Hundertstel auf 10,36 sek. im Vergleich zum Vorjahr und dazu noch zahlreiche weitere gute Sprintauftritte. „Ich bin richtig glücklich, denn ich konnte mit konstant guten Leistungen immer zeigen, was ich drauf habe“, erhofft er sich, daran nun in der neuen Saison anknüpfen zu können.
Ob das schon im Winter in der Halle sein wird, lässt Ruth offen. Zunächst steht für den Wittener ab September ein dreimonatiges Praktikum in Frankfurt an. Immerhin: Zum Leichtathletikstadion sind es von Ruths neuer Wohnung aus nur 15 Minuten mit dem Bus.