Witten. . Athlet vom PV-Triathlon Witten läuft in der Hauptstadt 161 Kilometer entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Zwölf PVT-Sportler beim Dülmener Wasserlauf.

Die Teilnehmer am Lauf über die „100 Meilen von Berlin“ haben sich auf die Spuren der deutschen Geschichte begeben. Denn die 161 Kilometer lange Strecke entspricht dem ehemaligen Grenzverlauf der Berliner Mauer. Mit dabei war Andreas Giersberg vom PV Triathlon Witten. Eine andere große Gruppe des PVT war in Dülmen am Start. Beim dortigen Wasserlauf legten die Wittener Sportler zehn Kilometer zurück.

Fester Bestandteil der „100 Meilen von Berlin“ ist das Gedenken an einen der Menschen, die beim Grenzübertritt den Tod fanden. Bei der sechsten Auflage wurde an die 1962 auf der Flucht erschossene Sprit Schmiel erinnert. Für die rund 390 Teilnehmer war es ein Gänsehautmoment, als jeder der Läufer an ihrem Mahnmal eine Rose ablegte.

Andreas Giersberg startete bei Nebel und Nieselregen in den Grüngürtel von Berlin, weiter auf einer abwechslungsreichen Strecke durch Wälder und Wiesen entlang der Havel und dem Wannsee Richtung Potsdam. Giersberg war überrascht, dass auch heute noch der ehemalige Verlauf von Mauer und Sperrstreifen recht gut zu erkennen ist. Bei dem erfahrenen Ultraläufer lief es insgesamt besser als gedacht. Allerdings hinterließ der Weg vom Süden Berlins aus über lange Geraden parallel zur Autobahn bei dem Wittener einer kleine Motivationsdelle.

Giersberg wollte nur auf Ankommen laufen und fühlte sich bis zur Kilometermarke von 130 im grünen Bereich. Auf den letzten 30 Kilometern jedoch wurden seine Schritte zunehmend unrund. Auch wenn die letzten zehn Kilometer – mittlerweile war es tiefe Nacht in Berlin – eher einem Wandern als Laufen glichen, schaffte der PV-Läufer es entlang der East Side Gallery und durch einige Vergnügungsviertel bis ins Ziel. „Es war schon lustig, wie ungläubig mich einige Nachtschwärmer angeschaut haben“, lacht der PVler.

Gegen vier Uhr in der Nacht erreichte Giersberg nach 21:51 Stunden das Ziel. Er belegte den 89. Gesamtplatz und Rang 17 in der Altersklasse M50. „Alles in allem aber ein sehr schöner Lauf, den ich überglücklich mit einer nie erwarteten oder erträumten Zeit beendet habe. Da waren die Qualen schnell vergessen“, resümierte Giersberg.

Kapka reist mit dem Rad an

In Dülmen gingen zwölf PVT-Athleten auf die zehn Kilometer lange Strecke. PV-Trainer Andreas Kapka reiste die 50 Kilometer sogar mit dem Rad an. In der Nähe des Silbersees führte der Weg über vier Runden á 2,5 Kilometer. Mit Björn und Marit Lehmann, Eva Poell, Lydia Walder und Neuzugang Anke Retzlik absolvierten fünf PVler ihren ersten Volkslauf.

Andreas Kapka wurde in 48:36 Minuten Zweiter in der M60. Matthias Dix folgte nach 52:55 Minuten als Vierter der M55. Marit Lehmann (57:32) siegte in der U18. Ihr Vater Björn Lehmann folgte nach 58:48 Minuten auf Rang 16 der M45. Anke Retzlik (59:05), Karin Gottwald, Sabine Zenerino (beide 1:00:56), Astrid Schmidt (1:01:33), Barbara Kössendrup, Eva Poell, Lydia Walder und Brigitte Meinshausen (alle 1:10:28) komplettierten das Feld der PVT Teilnehmer. Kössendrup, Poell und Walder ließen sich von Mentorin Meinshausen über die Ziellinie führen.