Dortmund/Witten. . Mit den B-Mädchen von Borussia Dortmund ist Carlotta Fege auf dem Weg zum DM-Titel. Die Wittenerin hat es schon bis ins Nationalteam geschafft.
Für ihren Trainer, der sie schon seit inzwischen vier Jahren betreut, steht es außer Frage: „Sie kann es bis ganz nach oben schaffen“, sagt Henning Schierbaum, Wittener Trainer der B-Jugend-Handballerinnen von Borussia Dortmund, über eine seiner talentiertesten Spielerinnen. Gerade mal 15 Jahre alt ist Carlotta Fege - doch im Umgang mit dem kleinen, vollgeharzten Ball wirkt sie bisweilen schon wie ein ganz alter Hase. Mittlerweile hat es die Wittenerin sogar schon zur Jugend-Nationalspielerin gebracht.
Es muss wohl doch irgendwie an den Genen liegen, dass der blonde Teenager im Handball eine so vielversprechende Karriere vor sich zu haben scheint. Ihr Vater Carsten Fege war einst ein exzellenter Kreisläufer u. a. beim Zweitligisten VfL Eintracht Hagen, Carlottas Bruder Christopher spielt aktuell für A-Jugend-Bundesligist HSG Herdecke-Ende. Eine ganz sportliche Familie, wobei die große Schwester Carina eher als Tänzerin bei TuRa Rüdinghausen aktiv war. „Mit dem Tanzen hab’ ich es damals auch mal versucht - das war aber nix für mich“, gesteht Carlotta Fege. Also landete sie bei den Handball-Knirpsen von TuRa Rüdinghausen, wechselte dann aber schnell zur DJK Oespel-Kley und schon als E-Jugendliche zum Borussia Dortmund. Dort zählt die Rechtshänderin zu den Leistungsträgerinnen des B-Mädchen-Teams, das in diesem Jahr zu den Favoriten im Kampf um die Deutsche Meisterschaft zählt. Am Sonntag in eigener Halle und am Dienstag auswärts geht’s aber zunächst um die Westfalenmeisterschaft gegen die HSG Blomberg-Lippe. „Mit denen haben wir noch eine Rechnung offen“, erinnert sich die Wittenerin ungern an das Aus gegen die Ostwestfälinnen im Vorjahr.
Debüt im DHB-Team in Frankreich
Beim 41:18 im Halbfinal-Rückspiel gegen den TSV Hahlen warf die 15-Jährige zehn Tore - dabei stand sie nur zur Hälfte der Spielzeit auf dem Feld. Die meiste Zeit als Kreisläuferin, wie ihr Vater zu seiner aktiven Zeit. „Das war eigentlich immer schon auch meine Position“, so Carlotta Fege. Die Neuntklässlerin besucht das Dortmunder Goethe-Gymnasium, gehört dem Sportinternat von Borussia Dortmund an. Das heißt: trainiert wird quasi täglich, zweimal wöchentlich auch morgens zwei Stunden in der Schule, dazu noch abends beim Club. „Manchmal ist das alles dann schon ein bisschen stressig, aber mir macht’s ja Spaß“, so die Wittenerin. Dass ihr herausragendes Talent auch dem Deutschen Handball-Bund nicht verborgen blieb, liegt auf der Hand. Zuzana Porvaznikova-Hrabovská, ehemals selbst Erstliga-Spielerin beim BVB, ist Co-Trainerin der U 17, bei der Carlotta Fege im Herbst 2016 debütierte. „Im Oktober waren wir zu einem Testspiel in Frankreich - das war schon eine tolle Erfahrung, zumal auch andere Mädchen aus der BVB-Mannschaft mit dabei waren“, so Fege.
In der kommenden Saison soll die Wittenerin vornehmlich in der A-Jugend-Bundesliga für die Borussia spielen, parallel auch schon zu Einsätzen beim zweiten Frauenteam in der 3. Bundesliga kommen. „In der B-Jugend ist sie sonst einfach überfordert. Carlotta hat das Handballspiel schlichtweg verstanden, spielt schon total abgezockt. Viele Dinge fliegen ihr einfach so zu“, sagt ihr Trainer Henning Schierbaum. Vielleicht ja auch bald der erhoffte DM-Titel.