Langjähriger HSV-Spieler steht nun als Trainer in der Verantwortung. Uwe Junk, bisheriger Coach und Sportlicher Leiter, von der Entscheidung überrascht. Abteilungsleiter Gerhard Antenbrink bedauert Junks Abmeldung

FUSSBALL HAMMERTHALER SV Witten. Die Zeiten könnten für den Hammerthaler SV kaum ungemütlicher sein. Der ehemalige A-Ligist steht als Vorletzter der Kreisliga B am Abgrund. Mit Olaf Westerkamp soll es nun ein neuer Trainer richten. Die Verpflichtung des langjährigen HSV-Spieler verlief allerdings nicht ganz geräuschlos.

In den vergangenen beiden Partien stand der 40-Jährige bereits an der Seitenlinie, holte zuletzt beim 1:1 gegen die SF Durchholz den ersten Punkt. "Die Mannschaft hat überragend gekämpft", sagt Westerkamp, der sich auf seiner ersten Trainerstation zuversichtlich gibt. Fünf Punkte trennen den HSV derzeit von einem Nicht-Abstiegsplatz. "Wir können Ufukspor noch abfangen. Es zählen vor allem die direkten Vergleiche am Schluss der Saison", glaubt Westerkamp.

Dabei erzeugte seine Verpflichtung als Trainer unangenehme Nebengeräusche. Denn Uwe Junk, langjähriger Sportlicher Leiter und zuletzt Trainer, fühlte sich von der Entwicklung überrannt. Wenige Tage, nachdem ihm Abteilungsleiter Gerhard Antenbrink die neue Trainerlösung mitteilte, schickte ihm Junk seine Abmeldung zu. "Das bedauert hier jeder. Denn niemand hat in den vergangenen Jahren so viel für den Verein geleistet wie er", sagt Antenbrink. Die Türen für eine Rückkehr stünden ihm jederzeit offen. Junk selbst wollte sich zuletzt zu der Sache nicht äußern.

Im Hammerthal zahlt man derzeit den Preis für die Fehlentwicklung der vergangenen Jahre. Dem Abstieg aus der A-Kreisliga folgte eine Reihe falscher Entscheidungen - und viel Pech. Zunächst erwies sich die Verpflichtung von Spielertrainer Uwe Hügenberg als Fehler. "Es ist viel Unruhe entstanden und einige gute Spieler haben den Verein verlassen", kommentiert Antenbrink den Trainingsstil von Hügenberg. Hinzu kam die schwierige Situation um den nicht benutzbaren Sportplatz.

Im Herbst 2007 ging Hügenberg, Uwe Junk übernahm den vakanten Posten. Noch vor wenigen Wochen hieß es, er würde definitiv bis zum Saisonende weitermachen. Doch vor gut eineinhalb Wochen kam die Wende, die Junk plötzlich ohne Amt dastehen ließ. "Denn einen Sportlichen Leiter braucht ein B-Kreisligist eigentlich nicht", sagt Abteilungsleiter Antenbrink.

Olaf Westerkamp wird zunächst bis Juli Trainer der Hammerthaler bleiben. "Alles was danach kommt, ist noch offen", sagt er. fegu