Witten. . Beim Bundes-Nachwuchs-Championat in Verden siegte die Wittenerin Nele Löbbert ganz überlegen auf ihrem Ponywallach „Rocky“.

Auf diesen tollen Erfolg kann die erst zwölfjährige Reiterin Nele Löbbert wirklich stolz sein: Das Herbeder Dressur-Talent, das für die RG Obercastrop startet, gewann im niedersächsischen Verden das Bundes-Nachwuchs-Championat auf ihrem Reitponywallach „Rocky“.

Die schwarz-rot-goldene Schärpe steht dem elfjährigen Rappen ausgezeichnet - in aller Gemütsruhe lässt er die Fotoprozedur auf der Reitanlage der Familie Löbbert über sich ergehen. Auch bei den kniffligen L-Dressurprüfungen in Verden, an der die 20 besten Ponyreiter aus den einzelnen Landesverbänden teilnahmen, zeigte sich „Rocky“ unter dem Sattel der zwölfjährigen Gymnasiastin von seiner besten Seite. „Er ist ja schon ziemlich erfahren. Daher hab’ ich mich beim Championat auch für ihn entschieden“, so Nele Löbbert, die zuvor in Freudenberg die Westfälische Meisterschaft auf ihrer sechsjährigen Stute „Cassiopeia“ gewonnen hatte.

In den beiden Wertungsprüfungen distanzierte die Wittenerin ihre Konkurrenz mit Spitzen-Noten. Am ersten Tag gab’s eine 9,0 („die hatte ich vorher noch nie“), am zweiten eine 8,8. Diese 17,8 Punkte bedeuteten einen satten Vorsprung vor Lisa Friedrichs (16,5; Hannover) und Helena Schmitz-Morkramer (16,3; Schleswig-Holstein). „Ich wusste schon, dass ich in diesem Jahr mehr Chancen haben würde. Im letzten Jahr hab’ ich ein wenig die Nerven verloren - jetzt beherrsche ich mein Pony schon wesentlich besser“, so die selbstbewusste Zwölfjährige.

Auch Mannschafts-Olympiasiegerin Heike Kemmer (53), die als Richterin in der Jury saß, lobte die junge Reiterin: „Du hast mich mit einer sehr eleganten Vorstellung und einer hervorragenden Hilfen-Gebung aus dem Sitz heraus überzeigt. Du hast ein sehr schickes Pony, das vielleicht in den Bewegungen etwas begrenzt ist, sich aber dafür sehr sicher und fein in der Anlehnung zeigt.“

Drei- bis viermal pro Woche sitzt Nele Löbbert im Sattel, wird von ihrer Mutter Kea sowie von Bundestrainerin Cornelia Endres gecoacht. Als Fünfjährige saß die Herbederin erstmals auf einem Pferd, wurde gleich von der Faszination Reitsport gepackt. Jetzt ist sie beste Ponyreiterin Deutschlands - und hat sich damit die Qualifikation für die Teilnahme am renommierten K+K-Cup in der Münster (Januar 2016) gesichert.

Das kommende Jahr wird erst das zweite für Nele Löbbert auf der internationalen FEI-Tour für Ponyreiter - quasi der „Königsklasse“ in dieser Disziplin. „Und dann will ich auch meine erste M-Dressur reiten“, sagt die Championats-Gewinnerin. Scheu vor großen Aufgaben kennt sie nun wirklich nicht.