Weilerswist/Witten. . 52-Jähriger sichert sich mit Co-Pilot Ron Eilers Bronze bei Ultraleichtflugzeug-DM in der Eifel.

Mit diesem starken Ergebnis haben Bernd Andree und Ron Eilers wohl nicht gerechnet. Bei ihrer ersten Deutschen Meisterschaft flogen die beiden gleich zu Platz drei und ließen dabei sogar den amtierenden Titelträger hinter sich.

„Eigentlich haben wir ja nur aus Spaß teilgenommen“, sagt Andree noch immer etwas verblüfft. Der 52-Jährige aus Witten und sein 18-jähriger Co-Pilot, der auf ein Engagement als Berufspilot bei der Lufthansa schielt, machten erst vor zwei Jahren ihre Flugscheine und stellten in Weilerswist in der Eifel gleich mal ihre Fähigkeiten unter Beweis.

Drei Navigationsflüge über je 150-180 Kilometer, zwei Ziellandewettbewerbe und einen Kurzstartwettbewerb galt es zu absolvieren. „Die ersten beiden Flüge nutzten wir noch zum üben, beim dritten haben wir uns dann den Tagessieg geholt“, erklärt Andree stolz, dass es durchaus anstrengend sei, knappe zwei Stunden lang hochkonzentriert in der Kanzel ihres Ultraleichtflugzeugs (maximal 472,5 Kilogramm zulässiges Gesamtgewicht) zu sitzen. Denn es müssen 20 auf einer Karte eingezeichnete Messpunkte mit einer maximalen Abweichung von 200 Metern abgeflogen werden. Zudem muss das Flugzeug binnen 100 m das Startfeld verlassen haben. „Wer dann nicht in der Luft ist, bekommt Punktabzug“, sagt der Vater von zwei Kindern.

Noch kniffliger geht es allerdings beim Ziellandewettbewerb zu. „Man bekommt schon ein wenig Bauchkribbeln, wenn man 500 m über der Landebahn den Motor abstellen und ins 100 m lange Ziellandefeld segeln muss“, sagt Andree. Je früher man aufsetzt, desto mehr Punkte gibt es. „Beim ersten Wettbewerb setzten wir nach 17 m, beim zweiten leider etwas zu früh auf“, hadert er ein wenig damit, dass man sich dort etwas verspekuliert und somit keine Zähler geholt hat. Die hätten nämlich letztlich sogar zum DM-Titel gereicht, denn der anschließende Kurzstart über ein ein Meter hohes Hindernis war kein Problem, so dass man sich mit 2192 Punkten letztlich Bronze sicherte und nur 63 Punkte an der Goldmedaille vorbeiflog. Als bestes zweisitziges Ultraleichtflugzeug in der Klasse AL 2 erhielt man dennoch eine Einladung des Deutschen Aero Clubs zur Europameisterschaft in Polen.

Ob Andree mit seinem Co-Piloten daran teilnehmen kann, ist allerdings ungewiss. „Wir fliegen immer zu den Wettkämpfen und die Anreise nach Polen ist sehr lang und wetterabhängig“, erklärt er. Selbst wenns’s nicht klappt, bei der DM im nächsten Jahr ist Andree mit Sicherheit wieder dabei.