Oer-Erkenschwick/Dortmund.

Sportlich betrachtet hat das internationale Reitturnier in den Westfalenhallen nicht mehr den Reiz früherer Tage. In der restlos ausverkauften Westfalenhalle wurden einst Weltcup-Finals entschieden.

„Dennoch ist Dortmund eben Dortmund“, sagt Markus Renzel. „Dieses Turnier ist immer etwas Besonderes.“ Als Kind sei er jedes Jahr mit seinen Eltern zum Reitturnier in die Westfalenhalle gekommen. Am liebsten an allen Tagen. „In Dortmund zu reiten, das war schon als Kind immer ein großer Traum von mir“, erklärt der Springreiter. Auch 2013 ist die Vorfreude daher wieder groß: „Wenn die große Tür aufgeht und man dann vor diesem super Publikum in die Halle einreitet: Das ist einfach immer wieder ein tolles Gefühl.“ Dazu braucht es keinen Weltcup.

Von Freitag bis Sonntag werden die besten Spring- und Dressurreiter mit ihren Pferden in der Westfalenmetropole zu Gast sein. Einer von ihnen ist Markus Renzel. Der 41-Jährige weiß auf Anhieb nicht, wie oft er schon in Dortmund gestartet ist. „Seit 15 Jahren bin ich aber bestimmt dabei“, meint er. Vor allem seinen allerersten Start in der Westfalenhalle wird er niemals vergessen.

Im Volvo-Cup ein Auto gewonnen

Markus Renzel musste im prestigeträchtigen Finale des Volvo-Cups gleich als erster Starter in die Bahn. Seine fehlerfreie Runde blieb die einzige an diesem Tag. Zur Belohnung gab es einen schicken Volvo. Dieser fährt übrigens immer noch. „Eine gute Bekannte von mir hat ihn bekommen, ich hatte gerade erst ein neues Auto, wir haben uns dann geeinigt“, verrät Renzel.

Das große Ziel in diesem Jahr ist ein Startplatz im Großen Preis der Bundesrepublik am Sonntagnachmittag, das Springen ist gleichzeitig als Finalprüfung der „Kärcher Masters League“ ausgeschrieben und mit 34 000 Euro dotiert. Die besten Teilnehmer aus elf Qualifikationen treten gegeneinander an. Markus Renzel ist für diese Prüfung der Klasse S*** nicht gesetzt, er kann sich am Samstag qualifizieren. Seine Prognose: „Schwer, aber machbar.“

Der Oer-Erkenschwicker wird in der Großen Tour mit Cassidy an den Start gehen. Über den zehnjährigen Schimmelwallach sagt sein Reiter: „Ein riesengroßes Pferd, das für seine Größe ziemlich sensibel ist. Sehr vermögend und sehr vorsichtig.“ Hört sich vielversprechend an.

Renzel stellte Cassidy zuletzt am vergangenen Wochenende bei einer Drei-Sterne-Prüfung in Seppenrade vor. Das Resultat: zwei fehlerfreie Runden – Rang sechs. „Das war schon sehr gut“, sagt Renzel. Davor hatte der Wallach, wie mit Bundestrainer Otto Becker abgesprochen, acht Wochen Turnierpause. Regeneration war angesagt. Jetzt geht’s topfit nach Dortmund.