Recklinghausen. .

Die Chinesen haben es sich offenbar in den Kopf gesetzt, das Springreiten in ihrem Land immer beliebter zu machen. Organisierten sie bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Turniere mit Beteiligung international bekannter Reiter, darunter auch viele Deutsche, so gehen sie in diesem Jahr noch einen Schritt weiter. Gingen die Reiter in den vergangenen Jahren auf Leihpferden in den Parcours, so haben die Chinesen nun dafür gesorgt, dass die Weltklasse ihre eigenen Pferde dabei haben kann (siehe Infobox).

Der Marler Christian Ahlmann (37), weiterhin Führender der Weltrangliste, zum Beispiel wird in Hongkong beim Internationalen Fünf-Sterne-Springturnier zwar auf seine beiden Top-Pferde Taloubet Z und Codex One verzichten, wird dafür aber die beiden talentierten Asca Z und Little Lady Z satteln. Neben Ahlmann sind mit Marcus Ehning, Ludger Beerbaum, Marco Kutscher, Philipp Weishaupt und Marc Bettinger sowie Katharina Offel, die für die Ukraine startet, sechs weitere Deutsche dabei. Edwina Tops-Alexander, Pius Schwizer, Kevin Staut, Gerco Schröder und Marc Houtzager, die allesamt zu den zehn besten Springreitern der Welt gehören, und viele weitere Nationenpreisreiter sorgen für ausreichend Konkurrenz.

„Früher war das Show in China“, sagt Ahlmann. „Da wurden nur kleine Parcours aufgebaut. Jetzt ist das anders, jetzt wird es Championatsbedingungen geben und extrem schwere Prüfungen. Das wird allerhöchstes Niveau sein.“ Vor allem auch, was die Dotierung anbelangt, geht es noch einmal einen großen Schritt nach oben. Auch in den vergangenen Jahren gab es für die Springreiter in China bei diesen Veranstaltungen gutes Geld zu verdienen. 1 Million an Preisgeldern wird diesmal ausgeschüttet. Allein im Großen Preis am Samstagabend werden 700 000 Dollar verteilt.

Ahlmann: „Sechs Springen wird es in Summe geben, und sie werden extrem schwer werden. Ich werde wohl nur bei vier reiten und werde versuchen, mich mit Asca Z auf den Großen Preis zu konzentrieren, ihn also in einem anderen Springen quasi zu Trainingszwecken in den Parcours bringen. Die beiden anderen Prüfungen, also voraussichtlich auch die Qualifikation für den Großen Preis, reite ich mit Little Lady Z. Ich hoffe, dass ich jetzt wieder etwas erfolgreicher bin. Das Jahr hat gut angefangen. Zuletzt aber lief es nicht mehr ganz so gut.“

Nach Hongkong hat Ahlmann in rascher Folge gute Gelegenheiten, wieder gute und sehr gute Ergebnisse abzuliefern. Am zweiten März-Wochenende startet er beim Signal-Iduna-Cup in Dortmund, Ende April steht das Weltcup-Finale in Göteborg an. „Da plane ich, mit Taloubet Z an den Start zu gehen. Zwischendurch steht ein großes Turnier in Doha an. Da nehme ich Codex One mit. Bei der Generalprobe für Göteborg in Paris soll Taloubet gehen.“ Gedanklich ist Ahlmann sogar schon bei der „Grünen Tour“, den Freiluft-Turnieren. „ Das geht nach Göteborg ganz schnell. Da startet wieder die Global-Champions-Tour. Da möchte ich gleich mit frischen Pferden gute Ergebnisse liefern.“