Essen. .

Martin Schmidt bleibt seiner Linie treu. Auch in Essen versammelte der Trainer des VfB Hüls seine Spieler direkt nach dem Abpfiff auf dem Rasen und startete die Aufarbeitung des 0:3 gegen die Rot-Weißen von der Hafenstraße. Besonders bitter für die Hülser, denn während Schmidt versuchte, die Konzentration seiner Spieler schon direkt nach dem Ende des Spiels auf das nächste zu legen, feierten die Essener ausgelassen mit ihren Fans. Sangen, tanzten und sprangen vor den Anhängern.

Entsprechend bedient war Mittelfeld-Arbeiter David Piorunek. Mit gesenktem Kopf schlich er vom Rasen. „Wir haben uns in der ersten Halbzeit noch ganz gut geschlagen, aber in der 45. Minute das Gegentor zu bekommen, ist für uns in dieser Situation ein unglaublicher Nackenschlag“, sagte Piorunek. Ein Nackenschlag, den die Hausherren erzwungen hatten, nachdem sie sich 40 Minuten lang an der defensiven Spielweise der Marler die Zähne ausgebissen hatten. „Wir hatten sie da, wo wir sie haben wollten. Die Essener haben Fehlpässe gespielt, hatten ihre Geduld verloren und spielten unkonzentrierter“, bemerkte Schmidt zu den ersten 44-einhalb Minuten.

Genutzt hat das alles nichts, denn der erste Rückschlag wirkte auf die Marler fast wie ein Todesstoß. „Im Moment ist es so, dass ein Nackenschlag reicht und wir lassen die Köpfe hängen. Alle. Je weniger Tore du selbst schießt, desto mehr brennt sich das in deinen Kopf ein. Die großen Chancen werden weniger, dem ein oder anderen fängt der Fuß an zu flattern. Jetzt sind wir in der Situation, in der der ein oder andere den Ball schon gar nicht mehr haben will, weil er Angst hat, Fehler zu machen“, sagte Kapitän und Torhüter Tobias Rantzow.

Dass Draufhauen in dieser schwierigen Situation das verlorene Selbstvertrauen auch nicht zurückbringt, weiß aber auch der Torwart. Tobias Rantzow: „Schwarzmalen bringt uns doch jetzt nichts. Dieses Spiel ist verloren und wir müssen auf das nächste schauen. Gegen Velbert müssen wir gewinnen.“

Das sieht auch Trainer Martin Schmidt nicht anders. „Natürlich könnten wir uns gegenseitig zerfleischen. Ansatzpunkte gibt es dafür genug. Davon haben wir aber nichts.“ Und so macht Schmidt Druck, beschwört das Spiel gegen die SSVg. Velbert zum ultimativen herauf. „Wir müssen den Laden jetzt zusammenhalten und das geht nur über einen Sieg gegen Velbert. Gegen die Mannschaften, mit denen wir auf Augenhöhe sind, müssen wir punkten. Vor allem zu Hause, sonst wird es für uns ganz schwer.“ Es braucht ein Erfolgserlebnis., dringend, das den Laden zusammenhält.